Das Silberne Schiff
Story:
Nach zweieinhalb Jahren Abwesenheit kehrt Joseph zurück nach Fremont zurück. Doch dort erfährt er, dass angeblich seine Schwester umgebracht wurde. Wütend sinnt er auf Rache. Fast zu spät wird ihm klar, dass er eventuell belogen wurde.
Meinung:
Und das war es. Trotz der Ankündigung Blanvalets innerhalb des Buches, das weitere Titel der Autorin Brenda Cooper in Vorbereitung seien, sind keine weiteren Romane erschienen. Das heißt auch, dass die Reihe, die sie mit "Sternenwind" angefangen hat und die mit "Das Silberne Schiff" seine Fortsetzung findet, hierzulande einen Abschluss erhalten wird.
Es ist zweieinhalb Jahre her, seit Joseph und Chelo Lee und ihre Freunde herausfanden, dass sie genetisch verbessert waren. Sie waren Überbleibsel eines Versuchs, die kolonisierte Welt Fermon zu erobern. Und deshalb wurden sie von allen angefeindet. Doch dann fanden sie ein Raumschiff, welches sie von diesem Planeten fortbringen konnte. Allerdings gingen nicht alle an Bord. Chelo blieb mit einigen zurück auf dem Planeten.
Seitdem sind zweieinhalb Jahre vergangen. Joseph hat inzwischen die Heimatwelt erreicht, von der sie ursprünglich stammten. Doch dort ist nicht alles in bester Ordnung. Im Glauben daran, dass die Bewohner des Planeten die Kinder umgebracht haben, wurde eine Strafexpedition vorbereitet. Doch ist es zu spät, sie noch aufzuhalten? Will Joseph das überhaupt?
Mit "Das silberne Schiff" schreibt Frau Cooper ein Buch mit zwei gegensätzlichen Handlungssträngen. Auf der einen Seite sind die da Erlebnisse von Joseph und seinen Freunden, die auf ihre ursprüngliche Heimatwelt zurückkehren und dort unter anderem den Vater von Joseph und Chelo kennenlernen. Auf der anderen Seite sind Chelo und ihre Freunde auf Fermon untergetaucht, um Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen.
Dort Technik, hier eine landwirtschaftlich geprägte Kultur. Ein enormer Unterschied, den Frau Cooper dazu benutzt, um so einen Konflikt langsam aufzubauen, der im letzten Drittel des Buches dann eskaliert. Geschickt baut sie so eine Atmosphäre der Spannung auf, die den Leser bei Stange halten soll. Denn schnell wird klar, dass die Auseinandersetzung zwischen den beiden verschiedenen Welten geradezu unausweichlich ist.
Doch das ist auch das einzige Gute, was sich über dieses Buch aussagen lässt. Denn ansonsten kann es nicht wirklich überzeugen. Es hat einige Mängel, die das Lesevergnügen deutlich schmälern.
Das Hauptproblem ist, dass die Charaktere uninteressant sind. Es fehlt ihnen alles das gewisse Etwas, was sich für einen Leser spannend und abwechslungsreich macht. Hauptsächlich dreht sich bei ihnen alles nur darum, sich über ihre Beziehung zu anderen Figuren zu sorgen. Und das ist auf Dauer einfach zu langweilig, weil die Protagonisten dadurch zu blass wirken.
Und als die Auseinandersetzung zwischen den Kulturen geschildert wird, versprüht es kein Drama. Es gibt zwar handfeste Auseinandersetzungen. Doch wirken diese wie aufgesetzt. Es scheint fast so, als ob Frau Cooper ursprünglich eine andere Lösung für diesen Plot überlegt hatte, den aber am Ende nicht umsetzen konnte.
Deshalb ist das Buch auch wie der Vorgänger "Für Zwischendurch" zu empfehlen.
Fazit:
Mit "Das silberne Schiff" kehrt der Leser zurück nach Fermon. Es hat sich einiges getan, seitdem man das letzte Mal auf der Welt war. Jetzt droht ein neuer Konflikt zwischen den Kolonisten und einer technisch hoch entwickelten Macht. Brenda Cooper nutzt den Unterschied zwischen beiden Fraktionen gut aus, um Spannung aufzubauen. Doch ansonsten enttäuscht das Buch. Die Charaktere sind uninteressant und die finale Auseinandersetzung kann nicht überzeugen.
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