Blutwelten: Alles über die Welt von Rachel Morgan
Story:
Wie groß ist Rachel Morgan? Was für verschiedene Wolfsrudel gibt es? Und woran kann man erkennen, ob eine Hexe mit schwarzer Magie spielt?
Meinung:
Es war im Prinzip zu erwarten. Bei einer Serie wie "Rachel Morgan", mit all ihren unterschiedlichen Spezies und Sitten, musste früher oder später auch ein Lexikon kommen. Nicht, dass so etwas ein Automatismus ist. Es gibt durchaus auch genügend andere Romanreihen, die ohne so ein Nachschlagewerk auskommen. Was also macht Kim Harrisons "Blutwelten" so besonders?
Es ist vermutlich die Tatsache, dass die Autorin sich bemüht hat, eben nicht nur eine bloße, alphabetische Aneinanderreihung diverser Begriffe niederzuschreiben. Stattdessen hat sie versucht, den jeweiligen Text in einem logischen Kontext zu packen. Sprich: Sie hat eine Geschichte darum gestrickt. Was dem Redakteur bislang nie zuvor untergekommen ist. Und das spricht für die Kreativität von Frau Harrison.
Die Hintergrundgeschichte für das Lexikon ist, dass der Reporter Devin Crossman Rachel Morgan auf den Fersen ist. Seit sie ihn aus Versehen bei der Verfolgung eines Verbrechers mit einem Haarverlustfluch versehen hat, ist er schon fast von ihr besessen. Doch seine Versuche, ihr nachzuspionieren geschehen nicht unbemerkt. Trent Kalamack, Rachel Morgans Lieblingsfeind, hat ein Auge auf den Reporter und will das schlimmste notfalls verhindern.
Soweit die Hintergrundgeschichte, die für ein Lexikon bemerkenswert ist. Geschickt hat Kim Harrison so einen Grund, das wichtigste aus ihren Romanen herauszuziehen. Dabei geht sie chronologisch vor, bis hin zu "Blutdämon", dem letzten erschienen Band bevor "Blutwelten" herausgekommen ist. Man sollte also, ehe man in dieses Nachschlagewerk reinguckt, zumindest die vorherigen Bücher gelesen haben, um sich nichts zu spoilern.
Und "Blutwelten" ist besonders dann gut, wenn es darum geht, Charaktere und Rassen vorzustellen. So lernt man kurz und knapp wichtige Informationen über Vampire - lebendig und tot -. Gargoyles oder Algaliarept. Vieles davon wird man sicherlich aus den Büchern wissen. Doch andere Infos dann auch wiederrum nicht. So ist zum Beispiel die Vorstellung der verschiedenen Wolfsrudel sehr gelungen.
Doch je weiter man im Buch liest, je näher man sich den aktuellen Büchern nähert, desto dünner wird der Inhalt. So interessant es sich auch liest, wie Devis Crossman immer paranoider wird, der Rest ist einfach schwach. Songtexte von Kataka, Dämonenflüche und wie sie funktionieren oder woran man eine schwarze Hexe erkennt, mögen zwar zur Atmosphäre der Welt von "Rachel Morgan" beitragen. Doch schaffen sie nicht, das Interesse des Lesers zu wecken oder gar zu binden. Sie sind einfach nur nettes Beiwerk und nicht mehr.
Dennoch fällt es zugegebenermaßen schwer, eine Wertung zu finden, die dem Buch gerecht wird. Es hat deutliche Schwächen, doch die Frage ist, wie soll man diese bewerten? Da sie in diesem Fall mehr als die Hälfte des Buches ausmachen, wird es deshalb auch am Ende mit einem "Für Zwischendurch" bewertet.
Fazit:
"Blutwelten" ist dann am besten, wenn es etwas zu erklären gibt. Seien es unterschiedliche Rassen oder die Biographien verschiedener Charaktere, in diesen Momenten kann Kim Harrisons Lexikon zu ihrer "Racheln Morgan"-Reihe überzeugen. Doch wenn es um andere Dinge geht, baut das Nachschlagewerk ab. Dinge wie Songtexte von Kataka mögen zwar zur Atmosphäre der Buchreihe beitragen. Doch sie lesen sich langweilig und können innerhalb des Lexikons nicht überzeugen.
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