Perry Rhodan Taschenheft 27: Deserteur der USO
Story:
Als Piraten mit einem besonders heimtückischen Plan ein Raumschiff plündern, ruft dies die USO auf den Plan. Bei den Recherchen, woher die Räuber kommen, erhält man einen Hinweis auf ein besonders Planetensystem. Atlan persönlich nimmt sich der Angelegenheit an.
Meinung:
Es kneifelt wieder! Nach "Atlans Mörder" erscheint mit "Deserteur der USO" jetzt die zweite Geschichte des legendären Autoren innerhalb der Neuauflage. Und genau wie damals stimmt auch in diesem Fall die Reihenfolge der Erzählungen. Man hat es hier mit Stories zu tun, die zwar für sich stehen. Doch andererseits behandeln sich auch Plots, die über mehrere Bände hinweg fortentwickelt wurden.
Piraten haben ein terranisches Raumschiff überfallen. Dabei sind sie äußerst gerissen vorgegangen und haben eine Droge eingesetzt, die innerhalb kürzester Zeit zum Tode führt. Gemäß den Ermittlungen handelt es sich bei den Schuldigen um die Starbuccaneers.
Da erhält die USO unter Atlans Führung einen Hinweis darauf, wo sich diese Piraten verstecken. Die Spur führt in ein fernes Sternensystem, dessen Einwohner merkwürdigen und komplexen Riten nachgehen. Atlan beschließt selber aktiv zu werden. Doch um eine glaubwürdige Hintergrundgeschichte zu haben, muss er zu einem Deserteur werden. Und er hat seine Organisation so aufgebaut, dass sie Fahnenflüchtige gnadenlos verfolgt.
Sternenpiraten, fremde Völker und Sitten, und noch dazu ein Atlan, der unter den widrigsten Umständen förmlich aufblüht. Woran auch eine Frau nicht ganz unschuldig ist. Das liest sich natürlich wie ein typischer Hans-Kneifel-Roman.
Man merkt daran einfach, dass er den Arkoniden ins Herz eingeschlossen hat. Und die Stellen, in denen Atlan seinen Plan durchführt, sind spannend geschrieben. Auch die Szenen danach, wenn sich der Unsterbliche langsam in die bizarre Gesellschaft einfindet, in der er gelandet ist, wirken einfach unbeschreiblich kneifelig. Hier merkt man den Lebensmann, der sehr gut beschreiben kann, wie auch die Protagonisten versuchen, das Leben in allen Facetten zu genießen.
Doch bis dahin ist es ein weites Stück und verlangt viel Sitzfleisch. Denn man merkt dem Roman an, dass er nur Teil einer Reihe von relativ zusammenhängen Geschichten ist. Zwar hat sich der Autor bemüht, seine Erzählung offen zu gestalten. Doch das gelingt ihm nicht immer. Wiederholt wird auf Ereignisse angespielt, die in früheren Taschenbüchern stattfanden, die bislang noch nicht neu aufgelegt wurden. Wenn beispielsweise von ehemaligen Sklaven die Rede ist, die auf einer fremden Welt leben, weiß man zunächst nicht, was gemeint ist.
Und dann wird die erste Hälfte des Buches auch durch eine Vielzahl an Plots dominiert. Da ist von den Vecorat die Rede, die man in "Atlans Mörder" kennenlernte. Es werden die Ermittlungen in dem Fall mit den Piraten beschrieben. Und man erfährt von Atlans Aufenthalt auf einer Welt, wo er sich mehreren Dagor-Übungen, das ist eine arkonidische Kampfkunstphilosophie, unterzieht. Jeder einzelne Plot bietet genügend Potential für eine eigenständige Ausgabe. Doch hier, dicht zusammengedrängt auf einem Ort sozusagen, können sie sich nicht richtig entwickeln. Sie werden daher nur kurz angerissen und man hat den Eindruck, dass der Altmeister diesen Handlungsfaden nur wiederwillig niederschreibt. Selbst das typische Kneifeln fehlt hier.
Und deshalb wird der Roman auch mit "Für Zwischendurch" bewertet.
Fazit:
Es kneifelt wieder. Hans Kneifels zweite Geschichte in der "Perry Rhodan Taschenheft"-Reihe, "Deserteur der USO", hat natürlich wieder Atlan als Protagonist. Doch bis die Geschichte wieder die typischen Qualitäten des Autoren aufweist, dauert es. Zum einen merkt man, das man es hier mit einer Geschichte aus einer ganzen, lose zusammenhängenden, Reihe zu tun hat. Viele Dinge ergeben nur dann Sinn, wenn man die Vorgängergeschichten kennt. Und die erste Hälfte der Ausgabe vergeht damit, das eine Unmenge an Plots behandelt werden, die alle ein eigenes Taschenheft hätten problemlos tragen können. Doch hier, zusammengedrängt auf engem Platz, wird vieles nur angerissen und kann sich nicht entwickeln.
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