Atlan - Das absolute Abenteuer Band 12: Das Rätsel von Chail
Story:
Atlan und seine Gefährten sind auf Chail gestrandet. Bei
ihrem Bemühen, sich auf dieser Welt zu Recht und einen Weg zurück zur SOL zu finden,
entdecken sie eine fremdartige Kultur. Und nicht jeder der Bewohner ist ihnen
auch wohlgesonnen.
Meinung:
Im Januar 2013 startete mit "Raumschiff SOL in Not" die Reihe "Atlan: Das absolute Abenteuer". Und mit der zwölften Ausgabe "Das Rätsel von Chail" endet sie jetzt. Es ist schade, dass dem so ist. Denn trotz einiger Mängel hat die Serie fast immer zu unterhalten gewusst. In der letzten Ausgabe werden Geschichten von Marianne Sydow und Falk-Ingo Klee zusammengefasst.
Herr Klee wurde 1946 in Bochum geboren und arbeitete nach seinem Wehrdienst jahrelang in einem Autohaus in Gießen/Lahn. In den 80er Jahren war er als Autor für die Atlan-Serie tätig und schrieb außerdem auch noch zwei Planetenromane. Als eines seiner Kindheit an Leukämie erkrankte, engagierte er sich für die Kinderkrebshilfe und schrieb zwei Sachbücher, mit deren Erlösen er die Elternvereine krebskranker Kinder unterstützte.
Atlan, Bjo Breiskoll und Wajsto Kolsch sind auch Chail gelandet. Und sie lernen eine auf dem ersten Blick rückständige Kultur kennen. Erst später erfahren, dass es bei den Chailiden durchaus technologisches Wissen gibt. Doch wird der Einsatz verpönt. Und wer sich dennoch darauf spezialisieren will, wird in eine der Städte verbannt.
Als die Gruppe um Atlan in eine solche kommen, stellen sie fest, dass dort nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Zwar gibt es spezialisierte Berufe. Doch gleichzeitig scheint es auch jemanden zu geben, der die verschiedenen Stadtbewohner gegeneinander aufhetzt.
Das Ende der Reihe "Atlan: Das absolute Abenteuer" fällt mitten in eine laufende Story. Das ist insofern unschön, als dass die beiden Autoren in "Das Rätsel von Chail" viel Aufbau-Arbeit leisten und dabei sehr schön einen Spannungsbogen aufbauen. Jeder einzelne Beitrag trägt nämlich mit dazu bei, dass man sich fragt, wie die Protagonisten sich auf dieser mysteriösen Welt zu Recht finden werden.
Denn man kann den Titel der Ausgabe wörtlich nehmen. Chail gibt einem Rätsel auf. Nicht nur dem Leser, sondern auch Atlan selbst ist über manches Detail verwundert. Wie beispielsweise die mangelnde Spezialisierung mancher Chailiden. Man fragt sich, wieso und weshalb technisches Wissen so verpönt ist.
Und das ist beileibe nicht der einzige Punkt, der einem Fragezeichen im Kopf hervorruft. Auch andere soziale Details, wie das Verschwinden der Neugeborenen oder die Existenz der Uralten, sorgen für fröhliches Kopfbrummen. Keine Zweifel: Beide Autoren schaffen es so, den Leser bei Stange zu halten.
Atlan und seine Gefährten spielen dabei eine eher untergeordnete Rolle. Sie nehmen die Position von Zeugen ein, die selber nur selten aktiv ins Geschehen eingreifen. Was in diesem Fall keine schlechte Idee ist. Denn genauso wie der Leser müssen sie erst mal alles beobachten und analysieren, ehe sie agieren können.
Doch dann endet die Ausgabe offen. Und wer vielleicht hoffte, das die Redaktion eine kurze Zusammenfassung der weiteren Handlung geben würde, damit man als Nicht-Kenner der Heftserie zumindest eine Ahnung davon kriegt, wie alles enden wird, der wird enttäuscht sein. Es folgt eine dürre Notiz, in der das Ende der Heftserie bekannt gegeben wird. Und eine allgemeine Biographie, die nichts weiter über das Schicksal der SOL und deren Bewohner aussagt. Das ist, mit Verlaub, sehr schwach.
Deshalb wird diese Ausgabe auch mit einem "Reinschauen".
Fazit:
Marianne Sydow und Falk-Ingo Klee schreiben mit "Das Rätsel von Chail" die zwölfte und letzte Ausgabe von "Atlan: Das absolute Abenteuer". Und der Titel ist Programm, da man gemeinsam mit den Protagonisten nur auf neue Fragezeichen stößt. Beide Autoren werfen ständig neue Geheimnisse auf, tun dies aber auf eine solche Art und Weise, dass man bei der Stange gehalten wird. Leider hat die Ausgabe ein offenes Ende und es gibt keine grobe Zusammenfassung der noch kommenden Handlung. Für jemanden, der die Heftserie nicht kennt, ist das enttäuschend.
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