Grimm 01: Der eisige Hauch
Story:
"Der Eisige Hauch": So ist der Name einer Verbrecherorganisation, die Wesen zwingt, für sie zu arbeiten. Sie überziehen Portland mit einer wahren Verbrechenswelle. Und der einzige, der sie aufhalten kann, ist der Grimm Nick Burkhardt.
Meinung:
Mit "Grimm" fängt der Cross Cult-Verlag eine neue Romanreihe an. Und wie fast alle anderen Buchprojekte auch, so basiert dieses ebenfalls auf einer TV-Serie, die den gleichen Namen trägt. Der erste Band trägt den Titel "Der Eisige Hauch", und der zweite, der für März 2014 angekündigt ist, "Die Schlachtbank".
Der Autor dieses Romans ist John Shirley. Er wurde 1953 geboren und hat viele Fantasy, Noir-Geschichten und SciFi Stories geschrieben. Neben seiner Schreibarbeit ist er auch Musiker, der unter anderem 18 Stücke für den Blue Öyster Cult komponiert hat. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.
Grimms sind auserwählte Menschen. Sie sorgen dafür, dass die Wesen nicht die Menschen gefährden. Bei den Geschöpfen, die sie wie Polizisten bewachen, handelt es sich um Lebewesen, wie man sie aus dem Märchen kennt.
Auch Nick Burkhardt ist ein Grimm. Offiziell arbeitet er für die Polizei von Portland, doch inoffiziell sorgt er dafür, dass es eine Art Gleichgewicht zwischen den Wesen und den Menschen gibt. Doch jenes ist durch die Ankunft der Verbrecherorganisation Der eisige Hauch gefährdet. Und was noch schlimmer ist: Ihr Anführer ist Teil einer jahrhundertealten Fehde mit den Grimms. Und er gedenkt sie jetzt zu einem Ende zu bringen.
Der Roman spielt nach der dritten Episode der zweiten Staffel. Hank Griffin, Nicks Partner weiß inzwischen, was sein Kollege ist. Und Juliette Silverton fehlt immer noch jegliches Wissen über den wahren Beruf ihres Freundes Nick.
Es liest sich zuerst befremdlich, wenn Begriffe wie Drang-Zorn, Blutbad oder Geier so durch die Schreibweise betont werden. Doch nach einer Weile gewöhnt mich sich dran, vor allem wenn man bedenkt, dass diese Wörter, die Bezeichnungen der Wesen auch im Englischen so geschrieben werden. Auf jeden Fall trägt es dazu bei, dass in dem Buch eine gute Atmosphäre entsteht. Als Nicht-Kenner der TV-Reihe kann man so ungefähr nachvollziehen, in was für einer Welt die Protagonisten leben.
Und diese werden auch sehr gut charakterisiert. Man kriegt eine ungefähre Ahnung über ihre jeweilige Persönlichkeit, was sie antreibt und wieso sie so sind, wie sie eben sind. Sie werden sympathisch und man fiebert mit ihnen mit. Was auch an den Gegenspielern liegt, die der Autor nicht minder sehr schön darstellt. Man hat wirklich das Gefühl, es mit Gegnern zu tun zu haben, die für ihren Erfolg bereit sein, alles zu machen. Und da sie auch Wesen sind, sind sie nicht zu unterschätzen.
Allerdings hat das Buch ein gewaltiges Manko. Wer die TV-Serie nicht kennt, der ist aufgeschmissen. John Shirley bemüht sich gar nicht erst, eine Story zu schreiben, die auch für interessierte Neueinsteiger was ist. Stattdessen muss man sich den Wissenstand mühsam zusammenrecherchieren. Hier muss man auch den Cross Cult-Verlag rügen, dass dieser im Buch auf jegliche nützliche Infos verzichtet hat. So dauert es, bis man in die Handlung eingestiegen ist, weil man vorab jede Menge Informationen sammeln muss.
Davon abgesehen ist "Der Eisige Hauch" spannend zu lesen. Weshalb er auch die Bewertung "Reinschauen" erhält.
Fazit:
Mit "Der Eisige Hauch" schreibt John Shirley den ersten Band zur Romanreihe für die TV-Serie "Grimm". Es gelingt ihm sehr gut, die Atmosphäre und die Figuren wiederzugeben. Man hat wirklich das Gefühl, dass die Charaktere leben. Schade nur, dass man als Neueinsteiger nur schwer in die Geschichte findet, weil wichtige Informationen nicht geliefert werden.
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