Perry Rhodan Neo 51: Lotsen der Sterne
Story:
Seit Crest von den Unithern entführt wurde, plant er seine Flucht. Eines Tages bietet sich ihm die Möglichkeit. Doch er ist nicht alleine. Eine Mitgefangene schließt sich ihm an. Und gemeinsam begeben sie sich in eine ihnen unbekannte Welt.
Meinung:
Nach langer Zeit schreibt Gerry Haynaly mit "Lotsen der Sterne" seinen zweiten "Perry Rhodan Neo"-Roman. "Die Ehre der Naats", sein "Neo"-Debüt, konnte damals nicht ganz überzeugen, so dass sich jetzt die Frage stellt, wie es mit dem vorliegenden Roman aussieht.
Es ist erst wenige Tage her, das Crest von Unithern entführt wurde. Seitdem ist er von seinem Zellaktivator getrennt in einer Zelle. Er hofft, irgendwann fliehen zu können. Doch bis es soweit ist, nimmt er Kontakt mit einer Mitgefangenen auf. Die Arkonidin Tesma Rayare schließt sich ihm an, als das Raumschiff, auf denen sie sich befinden, eine Bruchlandung hinlegt. Gemeinsam fliehen sie, in der Hoffnung, genügend Distanz zwischen sich und ihren Kidnappern zu bringen.
Doch ohne, dass es die Entführten und ihre Entführer wissen, wurden von den Lotsen zwei Ermittler auf ihre Spur gesetzt. Die Zwillinge Che'Den und En'Imh machen sich an die Arbeit. Und tatsächlich schaffen sie das unmögliche. Sie finden eine Spur der Kidnapper und verfolgen sie.
"Perry Rhodan Neo 46: Am Rande des Abgrunds": Das war der letzte Band, in dem Crest auftrat. An dessen Ende hatte er sich von der Gruppe um Perry Rhodan absentiert und wurde bald darauf von Unithern entführt. Und jetzt erfährt man, was ihm zugestoßen ist.
Es ist nicht die einzige Handlungsebene, die Gerry Haynaly in seinem zweiten "Perry Rhodan Neo"-Roman schreibt. Doch es ist die interessanteste der drei. Denn nicht nur liest sich spannend, es gibt auch ein interessantes Detail zu beobachten.
Denn Crest ist von seinem Zellaktivator getrennt. Und das schon länger als die aus der Erstauflage bekannten 62 Stunden. Trotzdem ist er immer noch am Leben. Natürlich lassen sich daraus einige aufschlussreiche Details ziehen und, wie es "Neo"-typisch ist, neue Rätsel. Entweder hat der Aktivator eine größere Reichweite, oder Crest ist deshalb nicht vorschnell gealtertet, weil die Zeitspanne bis dahin im "Neoversum" größer ist.
Auch seine Erlebnisse gemeinsam mit der Arkonidin lesen sich hochinteressant. Wobei die Erlebnisse auf der Flucht hauptsächlich dazu dienen, um die Unither weiter zu charakterisieren. Trotzdem ist es schön, wie die beiden Figuren miteinander agieren. Trotz der überraschenden Enthüllung über die wahre Identität von Crests Begleitung. Doch ist dies gut gelungen und zeigt, wie weit das arkonidische Imperium im Vergleich zur Erde technologisch fortgeschritten ist.
Die Biographie der drei Unither gefällt hingegen nicht ganz so gut. Einerseits ist es schön, dass diese Figuren einen Hintergrund kriegen und nicht nur Namen sind. Aber andererseits gibt es Passagen, in denen sie zu menschlich wirken. Immerhin kann Haynaly dies durch einige schöne Sprüche kaschieren.
Und dann ist da auch noch das Ende. Einerseits ist ein netter Cliffhanger. Aber andererseits ist da wieder das typische "Neo"-Manko. Es wirft mehr Fragen auf, als beantwortet werden. Sind dies alte Bekannte? Woher kommen sie? Woher wussten sie, das Crest anscheinend an Bord ist? Und dies sind nur die Fragen, die einem spontan einfallen. Auch, wenn es mittlerweile altbekannt klingt: Es wäre schön, wenn man nicht nur Bruchstücke eines Gesamtbilds kriegt, sondern endlich mal ganze Puzzleteile, so dass man erahnen kann, worum es geht.
Der Roman an sich liest nett. Er ist "Für Zwischendurch" geeignet.
Fazit:
"Lotsen der Sterne" ist Gerry Haynalys zweiter "Perry Rhodan Neo"-Roman. Und als Protagonist steht vor allem Crest im Mittelpunkt des Geschehens. Man erfährt einiges interessantes über die Neo-Zellaktivatoren, auch wenn es sich größtenteils nur um Vermutungen handelt. Und ansonsten sind die Erlebnisse des Arkoniden interessant zu lesen. Auch die Entführer werden charakterisiert, wenn auch einige Anwandlungen von ihnen zu menschlich wirken. Das Ende wirft neue Fragen auf, ohne dass alte beantwortet werden. Aber das ist leider "Neo"-Standard.
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