Perry Rhodan Taschenheft 25: Sechs Flammende Sonnen
Story:
Im Jahr 2103 ist Allan D. Mercant auf der Spur eines Drogenhändlers. Er befindet sich an Bord eines Raumschiffes, und der Chef der Solaren Abwehr folgt ihm inkognito. Doch dann wird das Schiff, die STARLIGHT, unfreiwillig im Raum versetzt, und begegnen dort einer fremden Spezies. Der Kampf ums Überleben hat begonnen.
Meinung:
Allan D. Mercant als zentrale Romanfigur zu haben, ist
ungewöhnlich. Normalerweise taucht der Chef der Solaren Abwehr eher als
Nebencharakter auf. Schon allein das lässt Hubert Haensels Planetenroman "Sechs
flammende Sonnen" hervorstechen.
Die Handlung findet im Jahr 2103 statt. Die Erde befindet
sich in der sogenannten Liquitiv-Krise. Jenes ist ein angebliches Mittel,
welches Unsterblichkeit verleiht, in Wahrheit jedoch nur eine Droge ist. Die
Verantwortlichen für diesen Plan werden gejagt, und auch Allan D. Mercant, der
Chef der Solaren Abwehr, beteiligt sich an dieser Mission. Sein Verdächtiger
befindet sich an Bord des Passagierschiffes STARLIGHT.
Tatsächlich gelingt es Mercant den Verantwortlichen zu
stellen. Doch dann gerät das Schiff in einen unkontrollierbaren Linearflug.
Erst nach längerer Zeit stürzt das Schiff zurück in den Normalraum, und man
entdeckt, dass man sich im Zentrumssektor der Milchstraße befindet. Dort stößt
man schon bald auf eine fremde Lebensform, die auf Methanplaneten lebt, und
alles jagt, was ihnen eventuell gefährlich werden könnte.
Mit "Sechs flammende Sonnen" versucht Hubert Haensel sich
daran, zwei verschiedene Plots aus unterschiedlichen Genres unter einen Hut zu
kriegen. Da ist zum einen die Jagd Mercants auf den Drogenhändler. Und dann zum
anderen die Ereignisse im Milchstraßenzentrum. Ist es dem Autoren gelungen,
daraus eine gelungene Geschichte zu machen?
Zumindest die erste Hälfte, in der Allan D. Mercant den
Verdächtigen jagt, liest sich hervorragend. Vor dem interessanten
geschichtlichen Hintergrund mit dem Liquitiv, schreibt Hubert Haensel eine
spannende Story. Die Frage, wer denn jetzt der Verdächtige ist, beschäftigt den
Leser und man fiebert mit, wenn Mercant einem Mordanschlag angeht.
Überhaupt tut es der Figur gut, dass sie einmal selber im
Mittelpunkt einer Geschichte steht. Man erlebt einen Mercant, der immer logisch
agiert, und nie die Kontrolle über sich verliert. Selbst dann nicht, als er
schließlich den Verdächtigen stellt.
Auch die Passagiere werden von Hubert Haensel kurz, aber
trotzdem glaubwürdig charakterisiert. Jede der Personen, wie beispielsweise der
reiche Geschäftsmann Frederik Johannes Dudzig, erhalten Charaktereigenschaften,
die sie unverwechselbar macht. Dadurch wirken sie lebendig.
Doch als man sich mit Mercant ins Milchstraßenzentrum
begibt, beginnt die Spannungskurve abzusacken. Man muss auch leider sagen, dass
der Chef der Solaren Abwehr für solche Weltraumabenteuer die denkbar
ungeeignetste Person ist. Er wirkt dann am besten, wenn die Story
Thriller-Elemente aufweist. In einem solchen SciFi-Plot wirkt er fehl am Platz.
Und auch sonst folgt die Story dem typischen Standard vieler
Planetenromane. Etwas Wichtiges wird vor seiner Zeit entdeckt, und dann am Ende
gibt es einen blöden Zufall, durch den relevante Informationen verloren gehen. Diese
Abfolge nach Schema stört in diesem ansonsten durchaus gelungenen Roman.
Deshalb erhält die Geschichte auch die Bewertung "Für
Zwischendurch".
Fazit:
Allan D. Mercant steht in "Sechs Flammende Sonnen" im Mittelpunkt des Geschehens. Und das gut der Figur gut. Besonders die erste Hälfte gefällt. Man fiebert mit und findet Gefallen an den anderen Charakteren. Doch dann sackt die Spannung ab, als sich der Handlungsort verlagert. In der typischen ScienceFiction-Umgebung funktioniert der Hauptcharakter nicht. Und dann beginnt der Plot auch dem üblichen Schema zu folgen, welches leider viele der Planetenromane auszeichnet.
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