Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln
Story:
Der neuste Fall von Bernie und Chet verspricht zuerst langweilig zu sein. Sie sollen auf eine edle Rassehündin aufpassen. Doch als diese entführt wird, hält die Beiden nichts mehr zurück.
Meinung:
2011 kam mit Bernie & Chet: Ein Hundekrimi ein gelungen geschriebener Kriminalroman heraus. Jener erfuhr 2012 eine Neuauflage im Blanvalet-Verlag, wo man leider das sehr gute Cover der ersten Ausgabe gegen ein Standard-Hundewelpen-Cover austauschte, wie sie in der Literatur viel zu oft verwendet werden. Jetzt liegt mit "Auf sie mit Gebell" endlich der zweite Fall vor. Und hoffentlich werden bald weitere Romane dieses genialen Duos herauskommen. Schließlich umfasst die Reihe in den USA bislang sechs Bücher!
Erneut ist die finanzielle Situation von Bernie und Chet alles andere als gut. Der Versuch von Bernie, das Kapital ihres letzten großen Falles gewinnbringend anzulegen, ist gründlich schiefgelaufen. Da kommt ihr neuster Auftrag gerade richtig. Sie sollen als Leibwächter der edlen Rassehündin Princess arbeiten.
Doch noch ehe sie richtig loslegen können, sorgt ein Vorfall mit Chet dafür, dass sie schon wieder gefeuert werden. Und dann sind da noch Schwierigkeiten mit der Journalistin Suzie Sanchez, in die Bernie heimlich verliebt ist. Es sieht also nicht gerade gut aus. Bis auf einmal Princess entführt wird, und die beiden Ermittler erneut mitten im Geschehen sind.
Für den Redakteur ist es ein heißersehntes Wiedersehen mit den beiden Ermittlern. Es tut gut, wieder neues von Bernie und Chet zu lesen. Wobei natürlich vor allem die Eskapaden von letzterem dafür sorgen, dass das Vergnügen ganz auf Seiten des Lesers liegt.
Die Geschichte wird erneut von Chet erzählt. Und auch wenn die Aussprache menschlich ist, ist das Verhalten typisch hundisch. Chet ist verfressen und hat eine enorm niedrige Aufmerksamkeitsspanne. Beides Eigenschaften, die Spencer Quinn vor allem für den Humor zu nutzen weiß. Etwa wenn der Hund, trotz der Tatsache, dass er eben schon viel gegessen hat, immer noch Platz für einen Donut im Magen hat.
Gleichzeitig sorgt dies auch für interessante Entwicklungen. So ist Chet nicht ganz unschuldig daran, dass der ursprüngliche Auftrag dem Entwicklerduo erst abhandenkommt. Und das ist nicht das einzige Mal, dass er dafür sorgt, dass der Fall interessante Wendungen erfährt.
Dabei vergisst Spencer Quinn die menschlichen Hauptcharaktere nicht. Und man kann teilweise wirklich Mitleid mit Bernie kriegen, der es wirklich nicht einfach hat. Er hat in finanziellen Dingen alles andere als ein glückliches Händchen, und die leicht kriselnde Beziehung zu der Journalistin Suzie Sanchez sorgt dafür, dass man Emotionen in ihn investiert. Was sich auch durchaus lohnt, denn trotz aller Widrigkeiten ist und bleibt er ein guter Ermittler.
Allerdings übertreibt es der Autor mit der Darstellung von Chet. Die Tatsache, dass man wegen seiner Eskapaden ungefähr die Hälfte aller menschlichen Dialoge verpasst, stört. Weniger, wäre in diesem Fall wirklich mehr gewesen.
Trotzdem ist das Buch gelungen. Und erhält deshalb die Bewertung: "Reinschauen".
Fazit:
Jedes Abenteuer von Bernie und Chet, welches den Weg hier, nach Deutschland hin findet, ist ein Grund zum Feiern. "Auf sie mit Gebell" zeigt, wieso dem so ist. Der Roman ist witzig geschrieben und überzeugt vor allem durch die hundische Darstellung von Chet. Doch auch die menschlichen Protagonisten werden hervorragend dargestellt. Allerdings stören Chets Ticks mit der Zeit, da Spencer Quinn es in dieser Hinsicht übertreibt.
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