Das dunkle Volk: Winternacht
Story:
Um den Sommerhof zu retten, muss Cicely Waters gemeinsam mit ihren Freunden das Unmögliche wagen. Sie müssen sich tief in das Gebiet der Winterkönigin Myst begeben, um den Herzstein der Sommerkönigin wiederzufinden. Eine Aufgabe, die sich schnell als zu groß für die Heldin herausstellen könnte.
Meinung:
"Night Seeker" ist der Titel, den "Winternacht" in den USA hat. Und damit ist jetzt auch der dritte von fünf Bänden hierzulande erhältlich. Band #4 kann man in den USA unter dem Titel "Night Vision" und einem potthässlichen Cover erwerben. Erscheinungstermin hier in Deutschland wird dann hoffentlich irgendwann nächstes Jahr sein.
Der Krieg gegen die Winterkönigin hat bereits viele Opfer gefordert. Und es werden auch weitere folgen, wenn es nicht endlich gelingt, Myst in die Schranken zu weisen. Doch ist dies leichter gesagt, als getan. Denn der Gegenpart zu ihr, die Sommerkönigin Lainule, ist auf Cicely, die in diesem Konflikt in den vordersten Reihen steht, alles andere als gut zu sprechen.
Um wieder ihr Wohlgefallen zu erlangen, begibt sich deshalb die Hexe mit ihren Freunden in den Wald von New Forrest. Ihr Ziel ist es, den Herzstein der Sommerkönigin zu finden, und zu ihr zurückzubringen, damit sie wieder erstarken kann. Dies ist jedoch keine einfache Aufgabe, denn die Winterkönigin und ihre Schattenkrieger wollen nicht klein beigeben. Fest steht, dass es schon bald zu einer Konfrontation kommen wird, die den Ausgang des Krieges entscheiden wird.
Den letzten Satz der Inhaltsangabe kann man ruhig ernst nehmen. Denn Yasmine Gallenorn begnügt sich in diesem Buch nicht damit, nur den Status Quo zu verwalten. Stattdessen verändern sich im Laufe des Romans viele Dinge, darunter auch enorm gewichtige, die das Schicksal der Protagonistin Cecily betreffen.
Man hat den Eindruck, dass die Autorin nicht kleckert, sondern klotzt. Sie lässt keinen Stein auf dem anderen, sondern führt viele Veränderungen durch, die wirklich überraschend sind. Dazu gehört unter anderem auch die Führung des Bluthofes. Dort kommt es zu einem Umsturz. Geoffrey wird durch Lannan ersetzt, was für die Seite von Cecily einen gewissen Vorteil bedeutet.
Die Handlung ist vor allem in der zweiten Hälfte spannend geschrieben. Ab dem Moment, wo Lainule ihren Herzstein wieder hat, und Cecily mehr über ihr Schicksal erfährt, verdichtet sich die Handlung. Und man ist überrascht, als die Autorin im Finale des Romans der Antagonistin Myst eine gewaltige Schlappe wiederfahren lässt. Man fragt sich dann, was noch alles passieren wird, um die noch kommenden zwei Bände handlungstechnisch zu füllen.
Allerdings sind die alten Schwächen immer noch vorhanden. Noch immer neigt Frau Gallenorn dazu, Dinge einfach so einzuführen, ohne dass man vorher von ihnen erfuhr. So taucht auf einmal eine Schwester auf, die in einer mysteriösen Organisation arbeitet. Dann hat man das Gefühl, dass die Autorin diese Dinge nur deshalb schreibt, weil ihr gerade danach ist.
Außerdem ist das Buch mit einer großen Anzahl von handlungstragenden Personen bevölkert. Das hat zur Folge, dass längst nicht alle eine Rolle spielen. So werden bei einigen von ihnen Entwicklungen angestoßen, die im weiteren Verlauf des Plots nicht mehr aufgegriffen werden. Auch hier hat man den Eindruck, dass der Schriftstellerin dies tat, weil es ihrer Meinung nach gerade passte.
Doch im Vergleich zum Vorgänger ist "Winternacht" eine große Steigerung. Deshalb wird das Buch auch zum "Reinschauen" empfohlen.
Fazit:
Mit "Das Dunkle Volk: Winternacht" ist der Mittelpunkt von Yasmine Galenorns Serie erreicht. Und die Autorin kleckert nicht, sondern klotzt. Es ändern sich viele Dinge, vor allem im Leben von Cecily selber. Vor allem die zweite Hälfte des Romans ist spannend geschrieben. Doch die alten Schwächen sind immer noch vorhanden. Noch immer werden Dinge einfach so, ohne Erklärung eingeführt. Und nur selten haben sie direkte Auswirkungen auf die Handlung an sich. Das ist schade.
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