Das Lied von Eis und Schlagsahne - Wasch mir das Winterfell
Story:
Für Lord Netthard Quark brechen unangenehme Zeiten an. Der Sommer naht, seine Töchter befinden sich im Zickenkrieg und der König von Osterhasièn, Bobbert Bartresen bittet ihn sein rechter Fuß zu werden. Ob das gut geht?
Meinung:
Es ist mittlerweile schon fast eine Art Naturgesetz, das zu einem erfolgreichen Werk auch eine Parodie herauskommt. Siehe "Harry Potter" und "Barry Trotter" oder "Der Herr der Ringe" und "Der Herr der Augenringe". Auch zu George R. R. Martins Meisterwerk "Das Lied von Eis und Feuer" erscheint jetzt eine Parodie. Der Autor George R. R. Marzahn präsentiert "Das Lied von Eis und Schlagsahne - Wasch mir das Winterfell".
Über den Autor erfährt man nur, dass er früher mal tatsächlich Buchautor war. Doch dann beschränkte er sich auf eine Karriere als Drehbuchschreiber, Serienproduzent, Sammler von kleinen Miniaturabbildungen seiner selbst und als Botschafter amerikanischer Barttrachten. Des Weiteren kann man ihn auf allen Fan-Conventions der Welt treffen.
Netthard Quark lebt in einem Naherholungsgebiet nahe der schmelzenden Mauer. Der Sommer nähert sich. Doch ist dies das geringste Problem des Lords. Er muss sich mit dauerfurzenden und machthungrigen Söhnen herumschlagen und einer ständig bekifften Ehefrau. Auch die wöchentlichen Massenhinrichtungen müssen organisiert werden.
Da kommt ihm der Ruf seines alten Freundes Bobbert Bartresen gerade unrecht. Jener, Fettwanst und König von Osterhasièn fordert ihn auf, sein rechter Fuß zu werden. Und so beginnt für Netthard eine aufreibende Zeit mit der bangen Frage, ob man ihn köpfen wird, noch ehe die nächsten Sommerferien anfangen.
Man muss sagen, dass der Heyne-Verlag sich wirklich Mühe gemacht hat, die Parodie ähnlich wie das Original zu gestalten. Das reicht vom Titel, über die Umschlagsgestaltung bis hin zur Angabe, dass die Originalausgabe auf mehrere Bände aufgeteilt wurde. Fans der Blanvalet- und Penhaligon-Ausgaben werden die verwendeten Elemente natürlich sofort wiedererkennen und ein Schmunzeln nicht unterdrücken können.
Doch wie sieht es mit dem Rest aus? Mit der Handlung und vor allem mit dem Humor? Hier fängt das Problem bereits an. Denn nichts an dem Buch überzeugt.
Der Humor ist flacher als flach und besteht hauptsächlich aus Witzen auf Fäkalienhumorniveau. Dabei wird das auch noch über mehrere Seiten hinweg plattgewalzt. Und das soll komisch sein? Nicht wirklich.
Der Autor hat sich zwar mit den vielen Namen Mühe gegeben. Doch insgesamt wirken die vielen Bezeichnungen eher unoriginell. Es fehlt einfach das gewisse Etwas, was diese Parodie einzigartig wirken lässt.
Kann das Buch wenigstens von der Spannung her überzeugen? Leider auch nicht. Die Handlung wirkt verschnarcht, da der Autor sich vielmehr darauf konzentriert, den nächsten Gag zu liefern, als die Szenen glaubwürdig miteinander zu verbinden. Was natürlich nicht funktioniert.
Inhaltlich überzeugt das Buch überhaupt nicht. Nur das Drumherum ist gut gemacht. Doch rettet dies den Band nicht vor der Wertung "Keine Empfehlung".
Fazit:
"Das Lied von Eis und Schlagsahne - Wasch mir das Winterfell" ist eine Parodie auf George R. R. Martins berühmtes Werk. Und die äußere Gestaltung ist schonmal gelungen. Der Rest hingegen überhaupt nicht. Der Humor ist auf niedrigstem Niveau und funktioniert nicht einmal ansatzweise. Die Namensgebung wirkt unoriginell, und Spannung ist überhaupt nicht vorhanden.
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