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Nightrunner 4 – Shadows Return

Story:

Nachdem die Meisterdiebe und Spione Seregil und Alec ihre Mission in Aurënen erfolgreich beendet haben und nach Rhiminee, der Hauptstadt Skalas zurückgekehrt sind, versuchen sie an ihr altes Leben anzuknüpfen. Doch die vielen Jahre im selbstgewählten Exil haben Seregils Ruf als Katze von Rhiminee geschadet, so dass sich die beiden vorwiegend mit kleinen Aufträgen und Diebereien über Wasser halten. Auch das "Nightrunner"- Geschäft kommt zum Erliegen, ist doch Skalas neue Königin Phoria den Spionen ihrer Mutter eher zwiespältig gegenüber eingestellt und löst Nysanders Vermächtnis kurzerhand auf. Dennoch schickt die Herrscherin eines Tages nach den beiden, um die zwei mit einem wichtigen Auftrag zu betrauen. Sie sollen nach Aurënen reisen, um ihre Schwester Klia zurück an den Hof zu holen.

Sofort machen sich die beiden Freunde auf den Weg, geraten jedoch in Aurënen in einen Hinterhalt und werden als Sklaven nach Plenimar verschleppt. Sie werden voneinander getrennt und von dem Alchemisten Yhakobin gekauft, der es ganz besonders auf Alec abgesehen hat, trägt der junge Mann doch das Blut der Hâzadrielfaie in sich, mit dem man einen Rhekaro, ein mächtiges magisches Wesen erschaffen kann. Während Alec auf diese Erschaffung vorbereitet wird und sich in seiner Gefangenschaft mit dem Faie Kehnir anfreundet, kämpft Seregil ums Leben, da ihn die Reise nach Plenimar stark geschwächt hat. Zudem muss er sich unerwartet einem alten Feind stellen - Ilar, dem Mann der ihn einst verraten hat und dafür sorgte, dass der Faie aus seiner Heimat verbannt wurde. Dass dieser sich hier als Kehnir ausgibt, und vor Seregils Augen mit dessen Talimenios Alec anbandelt, schürt seinen Hass und Zorn auf Ilar.

Als Yhakobin die Erschaffung eines Rhekaro gelingt und Alec mit anhören muss, auf welchem Weg das Geschöpf gequält wird, beschließt der junge Mann seine Fluchtpläne in die Tat umzusetzen. Auch Seregil gelingt es, sich zu befreien und gemeinsam mit Ilar, den sie notgedrungen mitnehmen, fliehen die beiden mit dem Rhekaro aus Yhakobins Haus …



Meinung:

Der vierte Band der beliebten "Nightrunner"- Serie erschien 2008 unter dem Titel "Shadows Return" bei Spectra in den USA. Damit setzte Lynn Flewelling beinah 10 Jahre nach dem dritten Band "Traitor's Moon" (die Rezension der deutschen Übersetzung findet sich hier) die Abenteuer um die beliebten Nightrunner fort und beschert den Fans das langersehnte Wiedersehen mit Seregil, Alec, Thero und Micum. Leider ist dieser Band, ebenso wie die folgenden nicht in Deutschland erschienen, so dass Fans nur der Griff zu den englischen Originalbänden bleibt, wenn man wissen möchte, wie es den Helden nach den Ereignissen in Aurënen ergeht.

Die Handlung knüpft lose an der der vorherigen Bände an, bleibt jedoch was die Ausgänge des Krieges zwischen Skala und Plenimar anbelangt recht vage. Auch sonst mangelt es ein wenig an den komplexen Hintergründen, die den vorherigen Romanen zu eigen war, oder an einer kontinuierlichen, aufbauenden Storyline. Die Geschichte konzentriert sich stark auf Alecs und Seregils Gefangenschaft und die damit verbundenen Folterungen. Hier beschreibt Lynn Flewelling sehr explizit, was ihre Helden erdulden müssen, bevor ihnen endlich die Flucht gelingt. Leider wirkt sich die stark auf den Fluss der Handlung aus, so dass sich "Shadows Return" gerade im Mittelteil extrem in die Länge zieht. Die wiederholten Folterungen und die Gespräche mit Kehnir/Ilar ermüden den Leser mit der Zeit.

Das ist sehr schade, da die Autorin hier durchaus Potenzial verschenkt. Zwar bringt sie mit Ilar einen weiteren Link zu Seregils Vergangenheit ein und offenbart dem Leser eine gänzlich neue Sicht auf die Ereignisse vor einigen Jahrzehnten, die in dem Exil des Diebes endeten. Doch insgesamt wird auf den 520 Seiten wenig Neues gebracht und die Handlung nur beiläufig vorangetrieben.

Das fällt besonders dadurch auf, dass die Autorin sich dieses Mal fast ausschließlich auf Seregil und Alec konzentriert und die Intrigen am skalanischen Königshof und in Aurënen kaum anschneidet. Waren in den ersten drei Bänden neben den beiden Haupthelden noch andere Figuren Handlungsträger und sorgten so für eine dreidimensionale Perspektive, schrumpft jetzt die Geschichte fast vollständig auf Seregil und Alec zusammen - und die haben dank ihrer Gefangenschaft kaum die Möglichkeit tiefere Einblicke in das große Ganze zu erhaschen. Erst zum Ende hin tauchen Thero und Micum auf, doch sie bleiben lediglich Nebenfiguren, die dazu dienen die beiden Haupthandlungsträger aus Plenimar herauszuholen. Es bleibt zu hoffen, dass die Handlung im 5. Band "The White Road" wieder ein wenig mehr an Fahrt gewinnt, da es hier um die Hâzadrielfaie und den von Yhakobin erschaffenen Rhekaro Sebrahn geht und die Helden vielleicht endlich wieder dazu kommen, das für die Reihe typische "Mantel- und Degenfeeling" zu versprühen.

Die Charaktere sind nach wie vor interessant und gut ausgearbeitet. Seregil und Alec sind noch immer ein Paar, was mit den üblichen Eifersüchteleien (insbesondere mit Ilar als Gegenpol) und der Unsicherheit während der Gefangenschaft einhergeht. Lynn Flewelling bemüht sich Alecs Charakter zu vertiefen und im Laufe der Erschaffung des Rhekaro zu formen, was ihr zumindest in den Grundzügen gelingt, ist Alec doch zum Ende hin wesentlich selbstsicherer und befindet sich auf einer Stufe mit Seregil, anstatt in der Rolle eines Lehrlings. Auch Seregil verändert sich durch die Begegnung mit Ilar und durch die Ereignisse in Yhakobins Haus.

Mit der Einführung der Charaktere Ilar und Sebrahn erhält die Geschichte zusätzlich Tiefgang, wenngleich Ilar ein wenig blass erscheint und kaum auf seine Sicht eingegangen wird (hier wären einige Kapitel aus seiner Perspektive interessant gewesen, um den Faie besser verstehen zu können). Auch Sebrahn, der weder spricht noch sonstige Reaktionen zeigt, erreicht den Leser nur schwer.

Negativ ist auch der Umstand, dass die Plenimaraner, insbesondere Yhakobin, als durchweg böses Volk klassifiziert werden. Es scheint keinen einzigen Bewohner zu geben, der gegen die Sklaverei ist. Ein jeder hält und quält Menschen und Faie und wirklich alle scheinen die anderen Länder und deren Bewohner zu verabscheuen. Diese Art und Weise ein ganzes Land als "Böse" hinzustellen wirkt sehr platt und eindimensional.

Der Schreibstil Lynn Flewellings ist flüssig, jedoch eher etwas für Leser, die bereits Erfahrung mit englischer Literatur haben, da es durchaus einige Vokabeln und Begriffe gibt, die nicht unbedingt Teil des gängigen Wortschatzes sind. Die Autorin gibt sich sehr viel Mühe, die Gefangenschaft und die daraus resultierende Flucht dynamisch und nachvollziehbar zu gestalten, was ihr durchaus gelingt, da sie mit viel Liebe zum Detail und sehr umfassend die Tage und Wochen in Yhakobins Haus erzählt. Leider verschwendet Lynn Flewelling hier ihre Energie und wiederholt bestimmte Szenen immer wieder, so dass man am liebsten etliche Kapitel überblättern würde. Hier hätte dem Buch eine Straffung der Geschichte gut getan oder ein Blick über den Tellerrand (in Form von einer neuen Perspektive).



Fazit:

Alles in allem reicht "Shadows Return" leider nicht an seine Vorgänger heran, ist jedoch ein Muss für alles Fans der Serie und diejenigen, die einen guten, realistischen Vertreter für homoerotische Fantasy suchen, in der die Liebesbeziehung nicht zum Handlungsschwerpunkt wird. Trotz des schwachen Mittelteils lässt sich das Buch dank Lynn Flewellings flüssigem Schreibstil und ihrer gut aufgebauten Hintergrundwelt rasch lesen und bietet einige interessante Grundlagen für weitere Abenteuer.

Diese Rezension erschien zuerst im Blog des schwullesbischen Portals "Like a Dream".



Nightrunner 4 – Shadows Return - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Lynn Flewelling
Nightrunner 4 – Shadows Return
Originalsprache: englisch
Erscheinungsjahr: 2008



Autor der Besprechung:
Juliane Seidel

Verlag:
Spectra Publishing

Preis:
€ 5,80

ISBN:
978-0553590081

544 Seiten
Positiv aufgefallen
  • interessante, lebendige Charaktere
  • flüssiger, detailverliebter Schreibstil
Negativ aufgefallen
  • Viele Längen im Mittelteil
  • Eindimensionale Weltsicht
  • Zäher Handlungsverlauf
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Rezension vom: 23.05.2013
Kategorie: Rezensionen
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