Zombieparade
Story:
Zombies beeinflussen das Leben nahezu aller. Einige benutzen sie, um mit ihnen ein Geschäft zu machen. Andere fürchten sie und flüchten sich in ihre Tagträume. Wiederrum andere sehen durch sie ihre Nahrungsgrundlage gefährdet. Und andere opfern sich, um ihre Liebsten vor den Horden der Untoten zu retten.
Meinung:
Zombies sind, pardon, nicht totzukriegen. Der Hype um diese Untoten dauert nun schon seit Jahren an, und immer noch erscheinen jede Menge Werke über sie. Einer der bekanntesten Autoren, der sich mit ihnen beschäftigt, ist Max Brooks. Sein neustes Werk ist "Zombieparade".
Der Autor wurde 1972 in Amerika geboren. Sein Vater ist der bekannte Schauspieler und Komödiant Mel Brooks. Sein Sohn trat ebenfalls in seine Fußstapfen, ist allerdings erfolgreicher als Synchronsprecher für Serien wie "Batman of the Future" oder "Captain Buzz Lightyear - Star Command". Als Autor hat er unter anderem für die berühmte Comedy-Show Saturday Night Life gearbeitet. Durch "Der Zombie Survival Guide" und "Operation Zombie" wurde er auch als Buch-Schriftsteller bekannt. Letzterer Roman wurde von Brad Pitts Produktionsfirma Plan B Entertainment mit dem bekannten Schauspieler in der Hauptrolle verfilmt und soll im Juni in die Kinos kommen.
"Zombieparade" präsentiert vier verschiedene Geschichten, die zur Hälfte im Universum von "Operation Zombie" stattfinden. Dabei benötigt man kein Vorwissen. Max Brooks schafft es problemlos, die Erzählungen so zu schreiben, dass man sie auch als Neueinsteiger nachvollziehen kann. Für Fans der Werke des Autors hingegen präsentiert jener Szenen, die das Bekannte Gelesen erweitern.
Die beste Geschichte ist zweifellos die titelgebende "Zombieparade". In ihr schildert der Autor wie die Vampire auf das Erstarken der Zombies reagieren. Durch die Konkurrenz an anderen Untoten verlieren die Blutsauger nach und nach ihre Lebensgrundlage. Und verzweifelt versuchen sie nach einer Möglichkeit zu suchen, der Plage Herr zu werden.
"Zombieparade" ist die innovativste Geschichte des gesamten Buches. Die Grundidee gehört in die Kategorie "Muss man erst einmal darauf kommen". Vampire und Zombies in ein und dieselbe Geschichte zu schreiben ist naheliegend, wurde jedoch noch nie mit einer derartigen Konsequenz umgesetzt. Dabei schafft es der Autor problemlos, innerhalb der wenigen Seiten sowohl Atmosphäre als auch Mitgefühl, so merkwürdig das auch klingen mag, mit den Untoten zu erzeugen. Sie unterschätzen lange Zeit die Gefahr der Subtoten, wie sie die Zombies nennen, ehe es fast zu spät ist. Bei dieser Erzählung hätte man sich gewünscht, dass sie länger wäre, oder gar ein Buch aus ihr entstehen würde. Das Potential dazu hat sie.
Hingegen ist "Steve und Fred" eine einzige Enttäuschung. Sie ist die schlechteste Geschichte im gesamten Buch. Erzählt wird, wie Fred, ein Überlebender, sich in seiner Unterkunft verschanzt und wiederholt eine Geschichte liest, in der Steve vorkommt. Jener ist der typische Held, der mit einem Spruch auf dem Lippen und einer wasserstoffblonden Schönheit im Arm Untote killt. Hier weiß man nicht so recht, worauf Max Brooks hinauswill. Will er die beiden Welten gegeneinander stellen? Oder Mitleid mit Fred erzeugen? Beides gelingt ihm überhaupt nicht. Und so wirkt die Geschichte langweilig und nicht überzeugend.
Am Ende muss man sich sowieso fragen, ob es so eine gute Idee des Autors war, den Band in dieser Form herauszubringen. Vier Kurzgeschichten plus ausführliches Vorwort mögen zwar nach viel klingen. Allerdings hat das Buch auch nur 128 Seiten und liest sich dementsprechend schnell durch. Etwas mehr Inhalt wäre besser gewesen.
Das Buch ist im Grunde nichts weiter als netter Durchschnitt, mit viel Luft nach oben. Es ist etwas "Für Zwischendurch".
Fazit:
Max Brooks präsentiert in "Zombieparade" vier Kurzgeschichten, die alle mit den bekannten Untoten zu tun haben. Dabei sticht vor allem die titelgebende Erzählung hervor, weil sie gelungen ist. Innerhalb weniger Seiten schafft es der Autor Atmosphäre und Mitgefühl zu erzeugen. Dagegen überzeugt "Steve und Fred" überhaupt nicht. Sie verfügt über kein klares Konzept und enttäuscht deshalb. Was man sich außerdem bei diesem Band wünschen würde, wäre deutlich mehr Umfang.
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