Star Trek - The Next Generation: Doppelhelix Band 4: Quarantäne
Story:
Auf einem Planeten in der Entmilitarisierten Zone wird eine neue Variante des tödlichen Virus freigelassen, mit dem sich bereits früher die Besatzung der Enterprise auseinander setzen musste. Dieses Mal ist die Föderation in weiter Ferne und die einzigen, die helfen können, sind Mitglieder des Maquis. Wenn da nicht ausgerechnet auch noch die Cardassianer wären.
Meinung:
Mit der Einführung des sogenannten Maquis brachten die Verantwortlichen von Star Trek zum ersten Mal etwas in das Universum, was es so zuvor noch nie gab: Einen echten Konflikt unter den Sternenflottenmitgliedern. Hintergrund war, dass die Einrichtung einer entmilitarisierten Zone zwischen der Föderation und den Cardassianern. Zwar wurden betroffene Kolonien und Planeten vor die Wahl einer Umsiedlung gestellt, doch traf dies bei den meisten auf Unlieben und wurde abgelehnt. Einige begannen sich heimlich zu bewaffnen und gegen die Cardissianer vorzugehen. Zu jener Zeit spielt der vierte Band von "Doppel Helix", "Quarantäne" genannt. Geschrieben hat diesen Roman John Vornholt.
Der Autor wurde 1951 geboren und US Amerikaner. Er war lange Zeit äußerst produktiv und hat teilweise bis zu fünf Romane im Jahr geschrieben. Nicht nur Bücher stammen aus seiner Feder, sondern auch Drehbücher und Theaterstücke. In den letzten Jahren hat sich seine Produktivitätsrate etwas gelegt, doch noch immer schreibt er Geschichten, hauptsächlich für bekannte TV-Serien. Für "Star Trek" hat er insgesamt 20 Romane auf Papier gebracht.
Tom Riker ist ein bei einem Transporterunfall entstandener Doppelgänger von William Riker, dem ersten Offizier der Enterprise. Um sich von ihm abzugrenzen und um nicht immer mit ihm verglichen zu werden, hat er eine Laufbahn im medizinischen Dienst der Föderation eingeschlagen. Doch als er in der entmilitarisierten Zone unterwegs ist, wird ihm klar, wie sehr er sich ändern muss, um aus dem Schatten seines "Bruders" herauszutreten.
Er begegnet nämlich dem Maquis, jener Organisation von ehemaligen Föderationsmitgliedern, die gegen die Cardassianer kämpfen. Ein Gruppe von diesen, nämlich der Indianer Chakotay, die Halbklingonin B'Elenna Torres, der Vulkanier Tuvok sowie die Bajoranerin Seska, befindet sich auf einer Welt, die von einer tödlichen Epidemie heimgesucht wird. Schnell werden die Parallelen zur Seuche klar, mit der die Föderation bereits vor langer Zeit zu tun hatte. Die Zeit, jene einzudämmen läuft davon. Denn die Lösung der Cardassianer ist ebenso einfach wie radikal: Alles einfach einzuäschern.
Nach der Enttäuschung von Roter Sektor ist die Erwartung an "Quarantäne" die, dass es eigentlich nur besser werden kann. Und tatsächlich liefert John Vorholt einen Roman ab, der lesenswert ist. Das liegt vor allem daran, dass er viele Personen schreiben darf, die in späteren Star Trek-Serien eine gewichtige Rolle spielen.
Als erstes sind da natürlich die Maquis-Mitglieder zu nennen, die in der TV-Serie "Voyager" schon bald eine tragende Rolle einnehmen. Hier ist es schön zu lesen, wie John Vorholt den Figuren Tiefe verleiht, in dem er entweder zukünftige Entwicklungen andeutet, oder versucht näher auf ihre Vergangenheit einzugehen. Besonders bei Chakotay trägt diese Arbeit deutliche Früchte, da der Autor in seiner Geschichte auf die Umstände eingeht, wieso die Figur ihren Eide brach und ein Maquis wurde.
Natürlich gehört auch Tom Riker dazu, eine interessante Gestalt. Die Geschichte des Doppelgängers und seiner Auftritte in den TV-Serien sind interessant zu sehen. Vor allem, wenn man bedenkt, wie sehr sich der Charakter zwischen seinen Auftritten in "The Next Generation" und "Deep Space Nine" verändert. Ohne allzu viel zu spoilern, trifft er nicht ohne Grund seine Entscheidung am Ende der Geschichte. Die Entwicklung, die diese Person im Laufe der Geschichte durchmacht dient natürlich dem Zweck, sie von dem Status Quo den sie in "TNG" hatte in den überzuführen, den sie "DS9" hatte.
Allerdings hat der Roman doch einige kleinere Mankos. Das Motiv für Rikers Gesinnungswechsel wirkt nicht glaubwürdig sondern wie übers Knie gebrochen. Auch die Tatsache, dass im Hauptplot, der Geschichte mit dem Virus, absolut keine Fortschritte existieren, ärgert. Wir sind jetzt im vierten Band und es kommen noch zwei Bücher. Wird die Geschichte rund um den Drahtzieher hinter der Epidemie und seinen Motivationen erst in den letzten beiden Bänden erzählt? Das wäre ziemlich schwach.
Dennoch ist John Vorholts Beitrag zur "Doppel Helix"-Reihe der bislang beste Teil. Auf jeden Fall sollte man "Reinschauen".
Fazit:
Mit "Quarantäne" schreibt John Vorholt den vierten "Doppel Helix"-Roman. Der Roman entpuppt sich als lesenswert, was nicht zuletzt an den Figuren liegt. Der Autor darf aus den TV-Serien bekannte Charaktere schreiben und nutzt dies aus, um auf bestimmte Entwicklungen hinzuarbeiten. Aber auch Erklärungen für bestimmte getroffene Entscheidungen werden geliefert. Was stört, ist die nicht nachvollziehbare Begründung für Tom Rikers Entscheidung. Und wieso mit Band 4 von 6 die Geschichte über den Virus insgesamt keine Fortschritte gemacht hat, irritiert.
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