Star Trek - Die Welten von Deep Space Nine: Cardassia - Die Lotusblume
Story:
Cardassia ist eine Welt im Umbruch. Gezeichnet durch den Dominion-Krieg versuchen sich die Einwohner jenes Planeten an einem neuen Leben, welches sich von ihrem bisherigen unterscheidet. Doch es gibt jene, die mit den Änderungen nicht einverstanden sind. Und sie sind bereit, alles zu tun, um den Wechsel der Dinge zu stoppen.
Meinung:
Die achte Staffel von "Deep Space Nine" war durch die Reihe weg ein echtes Vergnügen zu lesen. Nahezu alle Romane waren Spitzenklasse, auch der Abschlussband "Einheit". Doch nun gilt es die Zeit zu überbrücken, bis die neunte Staffel hierzulande anfängt. Und dazu bietet es sich natürlich an, die Bücher zu lesen, die bereits in den USA dafür sorgten, dass es einem nicht langweilig wurde.
Die Rede ist natürlich von "Die Welten von Deep Space Nine", eine Romanreihe die hierzulande sechs Bände umfassen wird. "Hierzulande" deshalb, weil die Serie in den USA nur drei Bücher umfasste. Cross Cult begründete die Entscheidung damit, dass es eh schon sechs unterschiedliche Geschichten seien. Diese würde man nun auf je einen Band verteilen und mit einem neuen Cover versehen. Kommerziell, wie so mancher Fan vermutet, sei diese Entscheidung nicht gewesen.
Den Auftakt zu "Die Welten von Deep Space Nine" macht Cardassia in "Die Lotusblume", eine Geschichte von Una McCormack. Die britische Autorin wurde 1972 in St. Helens geboren und verkaufte mit 19 Jahren ihre erste Kurzgeschichte. Seitdem hat sie Romane für "Deep Space Nine" und "Dr. Who" geschrieben.
Cardassia liegt am Boden. Gegen Ende des Dominion-Krieges wurde der Planet und damit auch das Imperium fast vollständig vernichtet. Es muss Aufbau-Arbeit geleistet werden, und die Föderation unterstützt diese. Repräsentiert wird der Sternenbund unter anderem durch die O'Briens, die ein Projekt zur Renaturalisierung leiten. Doch es gibt verschiedene Kräfte, die etwas gegen die Bemühungen derjenigen haben, eine Veränderung in die Wege zu leiten. Sie wollen, dass die alten Verhältnisse wiederhergestellt werden. Und dazu ist ihnen jedes Mittel und Opfer recht. Egal, ob es sich um einen Menschen oder einen Cardassianer handelt.
In den Romanen der achten Staffel konnte man wiederholt einen kurzen Einblick auf Cardassia werfen. Doch handelte es sich eben nur um diese winzigen Eindrücke einer zerschundenen Welt. Mit "Die Lotusblume" wird der Planet mitsamt seiner jetzigen Gesellschaft näher dargestellt.
Und es gelingt der Autorin perfekt, dem Leser diese Welt näher zu bringen. Man erhält einen perfekten Eindruck davon, was auf Cardassia passiert. Der Planet mag zwar am Boden sein, aber er ist noch nicht untergegangen. Zahlreiche Kräfte bemühen sich auf ihre jeweilige Art, ihn wieder aufzurichten. Dazu gehört auch die Regierung von Ghemor. Sie ist demokratisch und bemüht sich auch darum, sich an die Spielregeln jener Staatenform zu halten.
Die Szenen, in denen Frau McCormack auch wirklich nur sich mit diesen Cardassianern und natürlich auch Garak beschäftigt, sind mit die besten in der gesamten Geschichte. Man spürt richtig, wie viel den Beteiligten daran liegt, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen.
Doch der Rest des Romans ist bestenfalls beliebig. Es gelingt der Autorin zu keinem Zeitpunkt das Geiseldrama spannend zu schildern. Im Gegenteil: Dieser Plot plätschert vor sich hin und langweilt sogar. Das ist, angesichts seiner zentralen Bedeutung für den Roman, nicht gut. Die Ursache liegt sicherlich darin, dass man zu keinem Zeitpunkt die Bedrohung für Keiko O'Brien und die anderen Geisel ernst nehmen kann. Die Gefahr wurde zu wenig aufgebaut.
Es ist schade, dass der Roman so enttäuscht. Man kann nur hoffen, dass die zukünftigen Teile besser sind als dieser. Denn er ist nur "Für Zwischendurch" zu empfehlen.
Fazit:
Mit Uma McCormacks Roman "Cardassia: Die Lotusblume" startet die Reihe "Die Welten von Deep Space Nine". Es gelingt der Autorin perfekt dem Leser dieses zerschundenen Planeten näher zu bringen. Man kriegt einen guten Eindruck davon, wie es auf Cardassia zu geht, und was die Cardassianer bereit sind zu tun, um sie wieder aufzurichten. Allerdings langweilt das Buch, was auch daran liegt, dass es der Autorin zu keinem Zeitpunkt wirklich gelingt, die Gefahr der Geiselnahme wirklich glaubhaft aufzubauen.
|