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Verführerische Desserts

Story:

Über 200 Rezepte, vom Apfelsoufflé bis zur Eistorte, von karamelisierten Schoko-Pralinen bis zur Sommersuppe mit roten Beeren, vom Bitterschokoladenpudding bis zum Windbeutel mit Zitronensahne, machen das Einhalten jeder Diät zur echten Herausforderung.



Meinung:
Alles für jeden sein zu wollen, geht meistens in die Hose. Dieser Binsenweisheit kann auch "Verführerische Desserts" nicht entkommen. Einerseits richtet man sich ausdrücklich auch an "die unerfahrensten Köche" (wörtliches Zitat aus dem Klappentext), denen mit diesem Buch jedes Dessert sicher gelinge. Andererseits sind fast alle Rezepte erkennbar auf Show, um nicht zu sagen Angeberei, getrimmt. Eine einfache Mousse au chocolat reicht nicht, es muss "Mousse au chocolat im Zimtwaffelkörbchen" sein. Anstelle eines Schokoladenpuddings bietet das Buch "Mohrenkopf-Puddinge auf heller Schokoladen-Amaretto-Sauce". Und die ersten Rezepte sind gleich mal einige Soufflés. Da ist die Enttäuschung vorprogrammiert, wenn die eigenen Versuche so ganz anders aussehen als auf den Fotos oder gleich komplett ungenießbar sind.

Die Fotos nämlich sind durchweg appetitanregend und gut gelungen. Was das angeht, kann man das Kochbuch etwa in der Mittelklasse einsortieren. Wer also ein Buch sucht, mit dem er auf dem Sofa "essen" kann, wie andere mit Bildbänden über ferne Länder ihr Reisefieber stillen, ist hier gut bedient. Der Hang, mehr sein zu wollen als man ist, wird aber auch in den Bildern sichtbar. Während richtig gute Kochbücher auch bei den Bildern Klasse ausstrahlen, scheint bei "Verführerische Desserts" immer wieder die Anstrengung durch. Man könnte es vergleichen mit einem eher unkultivierten Mitbürger, der einmal im Jahr in die Oper geht und sich merklich anstrengt, bloß keinen Fauxpas zu begehen.

In dieses Bild passt, dass schon die Schreibweise der Rezeptnamen oft auf "nobel" getrimmt wird. Da gibt es keine "Souflees", sondern "Souflés", was laut Duden beides korrekt ist. Und wenn ein Nachtisch in Frankreich beliebt ist, wird aus der überbackenen Johannisbeer-Tarte direkt eine "Tarte aux groseilles meringuée". Das wird viele Leser aber eher zu einem nachsichtigen Lächeln veranlassen als wirklich Eindruck schinden. Auffällig ist, dass kein einzelner Autor für das Buch verantwortlich zeichnet. Man könnte vermuten, dass die Macher keinen "großen Namen" gewinnen konnten, dessen Namen sie auf das Cover schreiben konnten und wollten. Tatsächlich dürfte der Grund eher darin liegen, dass es sich hier um einen Sammelband mit Rezepten aus den britischen Zeitschriften "BBC Good Food" und "BBC Vegetarian Good Food" handelt. Entsprechend sind in der "Danksagung" über 50 Rezeptautoren und rund 30 Fotografen aufgeführt.

Die Rezepte als solche sind ebenfalls brauchbar, wenn man als Hobbykoch mit etwas Erfahrung weiß, wo und wie man die Extravaganzen ein Stück einbremsen muss. Unter dem Titel "Meisterklasse" gibt es in vielen Kapiteln so etwas wie kleine Grundkurse für Crème brûlée, Pfannkuchen, Brandteiggebäck oder Pudding im Wasserbad. Die restlichen Rezepte können, auch wenn man sie nicht genau nachkochen will, immer noch zur Inspiration dienen. So schafft "Verführerische Desserts" doch wenigstens ein Stück weit den Spagat zwischen schönen Bildern und praktischer Umsetzbarkeit, wenn auch auf deutlich niedrigerem Niveau als das Buch zu erklimmen versucht.

Fazit:
Ein Kochbuch, das sich zu viel vorgenommen hat: Die oft auf extravagant getrimmten Rezepte werden trotz gegenteiliger Ankündigung im Klappentext die meisten Anfänger schlicht überfordern. Wer jedoch als Hobbykoch schon ein gewisses Maß an Erfahrung mitgebringt und weiß, wo und wie man aus den Rezepten "die Luft rauslassen" muss, kann einiges an Inspiration und Ideen aus dem Buch ziehen. Den Fotos merkt man zwar ebenfalls an, dass sie bemüht in oberen Ligen mitspielen wollen, aber für nettes und kalorienarmes Blättern auf dem Sofa taugen sie allemal.

Verführerische Desserts - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Div. Autoren
Verführerische Desserts
Dangerous Desserts

Übersetzer: Monika Sattrasai
Erscheinungsjahr: 1999



Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck

Verlag:
Bechtermünz Verlag

ISBN:
3-8289-1032-7

176 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Hobbyköche mit etwas Erfahrung bietet das Buch einiges an Inspiration und Ideen
  • Die Fotos spielen zwar nicht in der allerobersten Liga, sind aber durchweg gut und appetitanregend
Negativ aufgefallen
  • Die ausdrücklich angesprochenen Anfänger dürften mit den meisten enthaltenen Rezepten überfordert sein
  • Man merkt dem Buch deutlich an, dass es mehr sein möchte als am Ende tatsächlich herauskommt
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Rezension vom: 30.07.2012
Kategorie: Ratgeber
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