Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung
Story:
Ezio Auditore reist nach Konstantinopel, um dort nach fünf Schlüsseln zu suchen. Mit diesen kann er die Bibliothek von Altaïr öffnen. Denn dort drinnen soll eines der größten Geheimnisse der Menschheit sein.
Meinung:
"Reveleations" markiert innerhalb der "Assassin's Creed"-Reihe einen Abschluss. Die Geschichte von Ezio Auditore und Altaïr Ibn-La'Ahad wurde beendet. Der neue Handlungsschauplatz von dem im Oktober erscheinenden Teil III steht auch schon fest. Es wird der amerikanische Bürgerkrieg sein und damit eine Epoche, für die Oliver Bowden kein Experte ist. Es wird sich zeigen, ob er dann auch die höchstwahrscheinlich herauskommende Buch-Adaption verfassen wird.
Ezio Auditore ist auf dem Weg nach Maysaf, der ehemaligen Heimat der Assassinen. Dort hofft er auf die Bibliothek von Altaïr zu stoßen, die voller Geheimnisse sein soll. Doch entsetzt muss er feststellen, dass die Templer bereits vor Ort sind. Mit Mühe und Not kann er sie erledigen, doch die Schlüssel zu dem Vermächtnis des legendären Anführers der Bruderschaft sind verschollen. Die Spur führt nach Konstantinopel.
Dort angekommen trifft er auf viele Menschen, die sein Leben beeinflussen werden. Der junge Suleiman wird sein Freund und die Buchhändlerin Sofia Sartor seine Liebe. Doch auch die Templer sind in der Stadt und kämpfen mit den ansässigen Assassinen um Einfluss. Und schon bald findet sich Ezio erneut in einer Verschwörung verstrickt. Doch dieses Mal geht es um mehr als die Gegenwart. Auch die Vergangenheit in Form des Lebens von Altaïr spielt eine nicht unwesentliche Rolle. Und nun liegt es an ihm, zu verhindern, dass das Erbe in die falschen Hände gerät.
In Ezio Auditores letzten Roman-Auftritt fließt nicht nur das gleichnamige Videospiel mit ein, sondern auch der Animationsfilm "Assassin's Creed Ember", der die letzten Tage des Protagonisten schildert. Und Oliver Bowden schafft es erneut, aus diesen so unterschiedlichen Vorlagen, eine zusammenhängende Geschichte zu schreiben. Dabei begnügt er sich nicht nur mit der Niederschrift des jeweiligen Plots, sondern erweitert ihn sogar soweit, dass die Übergänge fließend sind.
Wie üblich widmet er sich ausführlich Ezio Auditore. Der ist inzwischen 50 Jahre alt geworden und doch noch immer sehr aktiv im Kampf für die Gerechtigkeit. Er merkt jedoch, dass ihm etwas im Leben fehlt: Eine Familie, eine Frau und Kinder. Doch seine Arbeit als Assassine ist zu riskant und gefährlich. Ausführlich beleuchtet der Autor jede Facette des altbekannten Kriegers und schafft es so, dass dem Leser diese Figur ans Herz wächst.
Doch nicht nur Ezio taucht in diesem Buch auf. Auch Altaïr feiert seine Rückkehr. Wobei man auch sagen muss, dass die Passagen, in denen er auftritt, bekannt sind. Man hat sie bereits in "Der Geheime Kreuzzug" gelesen. Doch erneut zeigt sich, was für ein Klasse Autor Oliver Bowden ist. Denn anstatt die Szenen 1:1 im Wortlaut wiederzugeben, variiert er die Beschreibung. Er gewinnt ihnen neue Aspekte ab und erweitert so das Geschriebene enorm. Außerdem fügt er einige Sequenzen ein, die im Videospiel vorhanden waren, jedoch nicht in dem Roman "Der Geheime Kreuzzug".
Sehr schön ist der Übergang zwischen dem Ende des Videospiels und dem Anfang des Kurzfilms. Der Schriftsteller nutzt die Gelegenheit, um auf das Schicksal einiger Freunde Ezios einzugehen. Man feiert ein Wiedersehen mit seiner Schwester Claudia und seinen Freunden Leonardo Da Vinci und Niccolo Machiavelli. Einige Szenen gehen einem zu Herzen, was ebenso für das Ende gilt. Wenn man die letzte Seite gelesen hat, wird man einen dicken Kloss im Hals haben.
Doch leider gelingt Bowden nicht gänzlich, die Herkunft der Vorlage so zu bearbeiten, dass man es der Geschichte nicht anmerkt. Besonders der Beginn liest sich doch sehr nach Videospiel-Tutorial. Ezio erlernt neue Fähigkeiten und darf sie dann einsetzen. Es liest sich leider nicht ganz so prickelnd, wie man vielleicht gehofft hätte.
Dennoch ist der Roman ein gelungener Schlussstrich unter Ezio Auditores Abenteuer. Und man darf gespannt sein, wie es in Teil III aussehen wird. Bis dahin vergeht allerdings noch jede Menge Zeit. Wie man diese am besten nutzt? Einfach wiederholt in diesen Roman "Reinschauen".
Fazit:
"Assassin's Creed: Die Offenbarung" ist ein gelungener Abschluss von Ezio Auditores Abschnitt in der Saga. Der Autor nutzt die Vorlagen geschickt und erweitert die jeweiligen Plots sogar noch um zusätzliche Details. Die Charaktere wachsen einem ans Herz, so dass am Ende man einen Kloss im Hals hat, wenn man sich von einigen verabschieden muss. Leider liest sich der Beginn des Romans immer noch zu sehr wie ein Videospieltutorial. Doch ist dies das einzige Manko in einem ansonsten gelungenem Roman,
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