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Gloria!: Ein Papst-Krimi

Story:

Es herrscht Fastenzeit im Vatikan. Und für Papst Petrus II bedeutet dies, dass er auf seinen heißgeliebten Caffè und seine Cornetti verzichten muss, was ihm Verdruss bereitet. Doch dann wird beim Frühjahrsputz eine Kiste mit Knochen gefunden, bei denen es sich um die Gebeine des heiligen Petrus handeln könnte. Eine Sensation, weshalb der Heilige Vater diese der Weltöffentlichkeit präsentieren will. Doch dann fällt ein Schuss, eine Frau verschwindet und die Überreste des Kirchen-Gründers werden durch eine billige Kopie ausgetauscht. Der legendäre Spürsinn des obersten Hirten ist gefordert.



Meinung:

Katholische Geistliche und Krimis miteinander zu verbinden ist nichts Ungewöhnliches. Diese Kombo hat es in Funk, Fernsehen und Literatur zu einiger Bekanntheit gebracht. Wer kennt nicht die berühmten "Pater Brown"-Sendungen, in denen der Pfarrer von Heinz Rühmann gespielt wird. Doch dass der Papst selbst tätig wird, ist etwas Neues. Ein Grund mehr, "Gloria!" zu lesen.

Wobei es sich hierbei nicht um den ersten Auftritt des lebenslustigen Popen Petrus II. handelt. Dieser fand in "Halleluja!: Ein Papst-Krimi" statt. Doch die gute Nachricht lautet, dass der neue Roman auch ohne Vorkenntnisse des Debüt-Bandes gelesen werden kann.

Erdacht und Geschrieben werden die Abenteuer von dem Autoren-Duo Johanna Alba und Jan Chorin. Sie wurde 1973 geboren und arbeitet als Kulturjournalistin und Kunsthistorikerin. Eine Zeitlang studierte sie in Rom und lebte in einer WG nahe des Vatikan. Er wurde 1971 geboren, ist Historiker und hat sich europäische Religions- und Geistesgeschichte spezialisiert.

Das Leben könnte so schön sein, hätte der Herr nicht das Fasten erfunden und Schwester Immaculata erschaffen. Beide verhindern, dass ihre Exzellenz Papst Petrus II. Caffè und Cornetti genießen kann. Doch dann wird beim Frühjahrsputz eine Kiste mit Knochen gefunden. Und schnell stellt sich heraus, dass es sich hierbei um die Gebeine des heiligen Petrus handeln könnte. Eine Sensation, die natürlich der Welt mitgeteilt werden muss.

Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Es wird ein Attentat auf den Heiligen Vater verübt, eine Frau stürzt in die Katakomben und die Überreste werden durch billige Kopien vertauscht. Die Polizei ist bereits am Ermitteln, doch ihre Heiligkeit lässt es sich nicht nehmen, gemeinsam mit seinen Verbündeten selbst Nachforschungen anzustellen. Wozu hat der Heilige Vater sonst seine exzellente Spürnase?

Wer die Inhaltsangabe liest, der ahnt schon, dass "Gloria!" kein gewöhnlicher Krimi ist. Stattdessen handelt es sich eher um eine Krimikomödie, bei der der Fall eher Mittel zum Zweck ist, um die diversen lustigen Szenen miteinander zu verbinden. Und dies gelingt den Autoren dadurch, dass sie ihre Figuren völlig überzeichnet darstellen.

Petrus II. ist Italiener und den Genüssen des Lebens natürlich nicht abgeneigt. Ihm zur Seite steht die strenge Ordensschwester Immaculata, der schüchterne und etwas weltfremde Bruder Francesco, sowie die bildhübsche Pressesprecherin Gulia, deren Mutter, eine Adelige mit vielen Verbindungen, sie ständig unter die Haube bringen will. Man hat es hier größtenteils mit Stereotypen zu tun, die jedoch von den Autoren mit einem gewissen Augenzwinkern präsentiert werden.

Dies setzt sich auch bei den Nebenfiguren fort. Besonders gelungen ist die Darstellung des englischen Fußballteams, die ihre Angst vor der deutschen Mannschaft überwinden versuchen. Etwas, was zu Verzweifelungsausbrüchen ihres Trainers führt. Schließlich hat die Gruppe die direkte Order der Königin, über die Teutonen zu siegen. Die jeweiligen Abschnitte, in denen die armen Briten vorkommen sind mit das Beste des gesamten Romans. Viele Male muss man einfach nur laut loslachen, weil die Szenen so herrlich absurd dargestellt werden.

Das darüber der Kriminalfall etwas in den Hintergrund gerät, lässt sich allerdings nicht verschmerzen. Zwar bemühen sich die Autoren, die Lösung der jeweiligen Vorfälle glaubwürdig aufzubauen. Doch gelingt es ihnen nicht bei allen davon abhängigen Handlungsfäden. Besonders einer, bei dem es um einen ehemaligen Rivalen des Papstes geht, gerät vollkommen in den Hintergrund und wird über einen Großteil des Romans fast vergessen. Deshalb wirkt die Auflösung auch an den Haaren herbei gezogen und nicht überzeugend.

Auch die Rolle, die der Katholizismus in "Gloria!" spielt, ist bedenklich. Wenn man das Buch durchhat, hat man den Eindruck, dass man es stellenweise mit einer Werbung für diesen Glauben zu tun hat. Vermutlich wollen die Autoren dies mit einem Augenzwinkern präsentieren, doch in diesem Fall verfängt der Humor nicht. Im Gegenteil: Die Darstellung wirkt für alldiejenigen, die einer anderen Konfession angehören, höchst bedenklich.

Der Gesamteindruck ist jedoch eher positiv, da einem eher der Humor im Gedächtnis hängen bleibt, als diese Entscheidung der Autoren. Deshalb: "Reinschauen".



Fazit:

Mit "Gloria!: Ein Papst-Krimi" liefern die Autoren Johanna Alba und Jan Chorin den zweiten Teil ihrer Serie um die Abenteuer von Petrus II. Die Geschichte überzeugt durch ihren Humor, der vor allem durch die Überzeichnung der Charaktere entsteht. Und dies betrifft nicht nur die Hauptfiguren, sondern auch die Nebenpersonen. Genial sind die Szenen mit der englischen Nationalmannschaft. Allerdings gelingt den Schriftstellern nicht, alle von Kriminalfall abhängigen Handlungsfäden gleichwertig aufzulösen. Es gibt einen, dessen Ende enttäuschend ist. Aber auch die Rolle des Katholizismus überzeugt nicht wirklich. Dennoch handelt es sich hier um ein Buch, in das man reingucken sollte.



Gloria!: Ein Papst-Krimi - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Johanna Alba, Jan Chorin
Gloria!: Ein Papst-Krimi
Erscheinungsjahr: 2. April 2012



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
rororo

Preis:
€ 8,99

ISBN:
978-3-499-25755-1

368 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Gelungene, komische Szenen
Negativ aufgefallen
  • Nicht alle Plots werden glaubwürdig aufgelöst
  • Rolle des Katholizismus
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Rezension vom: 14.04.2012
Kategorie: Krimi
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