Perry Rhodan Neo 12: Tod unter fremder Sonne
Story:
Auf Ferrol gelingt es einigen Leuten von Perry Rhodan zu fliehen. Doch dabei müssen sie einen hohen Preis zahlen. Auf der Erde wird nach Rico, dem arkonidischen Roboter gesucht. Und die Gruppe um Reginald Bull muss um ihr Überleben kämpfen.
Meinung:
Mit "Tod unter fremder Sonne" feiert der Schweizer Autor Marc A. Herren sein "Perry Rhodan Neo"-Debüt. Der 1976 geborene Autor hat diverse Interessen, wie beispielsweise Tauchen, und spricht viele Sprachen. Seit dem Jahr 2010 ist er Mitglied des festen "Perry Rhodan"-Autorenteams.
Auf der Erde wird der im Vorruhestand befindliche Bernhard Frank von seiner Tochter Caroline besucht. Sie eröffnet ihm, dass sie eine Mutantin ist, die verloren gegangene Dinge wieder aufspüren kann. Und sie will nach Terrania, um dort Perry Rhodan zu helfen. Ihre Gabe kommt gerade recht, denn Rico, der Androide, ist verschollen. Was niemand weiß ist, dass er gemeinsam mit der Halb-Arkonidin Quiniu Soptor unterwegs ist. Sein Ziel befindet sich im Atlantik. Er wird geradezu magisch dahingezogen, doch weiß er nicht, wieso dem so ist.
Die entführte Gruppe um Reginald Bull kämpft derweil um das Überleben des Mutanten Sid Gonzales. Seine Teleportation in einen Energieschirm führt zu starkem Herzflimmern, was nur in allerletzter Minute gestoppt werden kann. Danach wollen sie fliehen, doch ist dies leichter gesagt als getan.
Auf Ferrol wird die Gruppe von Tako Kakuta deportiert. Ihre neue Heimat ist ein Mond, auf dem das Recht des Stärkeren gilt. Es kommt zum Streit in der Gemeinschaft, der durch den Tod eines der ihren nur noch verstärkt wird. Und auch sie wollen fliehen.
Es ist schade. Nachdem die letzten Romane ein konstant hohes Niveau innehatten, kommt mit "Tod unter fremder Sonne" erneut eine Enttäuschung daher. Dies hat vielerlei Ursachen. Doch hauptsächlich liegt es an der Vielzahl von verschiedenen Plots, von denen manche auch etwas unlogisch wirken. Wenn man diese Ausgabe liest, hat man den Eindruck, als ob Herren von Subplot zu Subplot hetzt, und sich nie die nötige Zeit lässt, sie gründlich zu entwickeln.
Das fängt schon zu Beginn an. Die Geschichte um Bernhard Frank und seiner Tochter Caroline überzeugt leider in keinem Moment. Zum einen lässt Marc A. Herren viele namenhafte Markenartikel im Text fallen, was sehr unpassend wirkt. Wurde diese Geschichte von den ganzen Firmen gesponsort? Zum anderen wirkt wiederum die Gabe der Tochter zu passend. Sie hat diese schon seit langer Zeit und jetzt aus heiterem Himmel will sie sich Perry Rhodan anschließen? Das überzeugt nicht und wirkt viel zu sehr wie übers Knie gebrochen.
Auch ist es ein hübscher Zufall, dass sie sich exakt in dem Moment meldet, in dem sie benötigt wird. Hier ist immerhin schön, dass die Handlungsebene von Rico wieder aufgenommen wird. Es kommt einem viel zu lange vor, seit man erfuhr, dass der Androide noch am "Leben" ist. Immerhin liest sich sein Plot sehr spannend.
Dafür nerven die Ereignisse rund um Tako und seiner Gruppe. Der Tod eines Kameraden wirkt billig und nicht überzeugend. Auch wirken die Streitereien unglaubwürdig, vor allem deshalb, weil der Grund dafür zu weit hergeholt wirkt. Nichts gegen zwischenmenschliche Konflikte. Nur sollten sie nicht derartig forciert wirken.
Im Gegenzug dazu muss man dann allerdings den Plot um Reginald Bull lobend erwähnen. Hier ziehen alle an einem Strang, was sicherlich auch an ihrem Kopf liegt. Im Vergleich zum Titelhelden wirkt Reginald nämlich zielstrebiger und glaubwürdiger. Und es dürfte interessant sein, zu erfahren, was ihnen noch in Zukunft passieren wird. Hoffentlich werden die kommenden Autoren nicht auf billige Schockeffekte setzen, also diverse Charaktere eben nicht umbringen!
Allen Plots gemeinsam ist, dass sie sich sehr langsam fortentwickeln. Sie treten zwar nicht auf der Stelle, doch kann man auch nicht wirklich von einer rasanten Weiterentwicklung reden. Eher kann man von einem Schneckentempo sprechen.
Daher ist diese Ausgabe perfektes Mittelmaß und "Für Zwischendurch" empfehlenswert.
Fazit:
Mit "Tod unter fremder Sonne" debütiert Marc A. Herren in der "Perry Rhodan Neo"-Serie. Seine Geschichte liest sich allerdings wenig überzeugend, was unter anderem der Menge an Subplots geschuldet ist. Er nimmt sich nicht die Zeit und konzentriert sich auf einen einzigen, sondern springt von Handlung zu Handlung. Dementsprechend wirken manche Entwicklungen wie übers Knie gebrochen. Dabei bleibt der Gesamthandlungsfortschritt auf der Strecke. Er entwickelt sich im Schneckentempo weiter. Das ist insofern schade, als dass einige Handlungsfäden sich eigentlich ordentlich lesen.
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