Perry Rhodan Taschenheft 14: Der Killer von Terra
Story:
Auf der Kolonialwelt Tryop geschieht ein Mord. Ursprünglich wird dies nicht im fernen Terra bemerkt. Doch dann entdeckt Stendal Navajo die Meldung über die Tat und beschließt selber aktiv zu werden. Und ohne es zu ahnen, stößt er damit in ein wahres Wespennest.
Meinung:
Zum ersten Mal in der Geschichte der "Perry Rhodan Taschenheft"-Serie wird kein alter Planetenroman neu aufgelegt, sondern eine Ausgabe der "Perry Rhodan Fan Edition". Hierbei handelt es sich um eine Reihe, die die Redaktion ins Leben rief, um junge Science Fiction-Talente zu fördern. Die vorliegende Erzählung erschien ursprünglich unter dem Titel "Mit den Augen des Mörders" im Jahr 2001. Für die erneute Publikation wurde die Story stark überarbeitet und erweitert.
Geschrieben wurde der Roman von Michael Marcus Thurner. Der Österreicher wurde 1963 geboren und ist seit dem Jahr 2005 Mitglied im festen Autorenstamm der "Perry Rhodan"-Serie. Er ist bekennender Rapid Wien-Fan und Mitglied der Sentenza Austriaca.
Das Jahr 1287 NGZ: Auf der abgelegenen Kolonialwelt Tryop geschieht ein schrecklicher Mord. Das Opfer ist ein Agent der TLD, des Terranischen Liga Dienstes. Die Nachricht über sein Ableben wird jedoch beinahe im Hauptquartiert auf der Erde übersehen. Nur Stendal Navajo kriegt sie mit und beschließt gegen den Willen der TLD-Leitung Gia De Moleon aktiv zu werden.
Tryop ist eine grausame Welt und nur begrenzt lebensfähig. Hauptsächlich existiert sie auf Grund ihres sagenumwobenen Weines, der nur auf ihr angebaut werden kann. Die Bauer fristen jedoch ein Leben am Existenzminimum, während eine reiche Oberschicht sich das Leben gemütlich macht. In diese gespannte Situation stößt Navajo vor. Und er weckt schlafende Hunde auf, als er entdeckt, dass die führenden Köpfe sich eines Erbes der Monos-Ära bedienen. Kann er lange genug überleben, um den Fall aufzuklären?
Die Zeit, in der seine Handlung stattfindet, hat Michael Marcus Thurner gut ausgewählt. Das Ende des 13. Jahrhunderts Neue Galaktische Zeitrechnung markierte eine Zäsur in der Perry Rhodan-Serie. Denn die galaktische Lage war damals sehr gespannt. Auf der einen Seite die Liga Freier Terraner, die extrem nationalistisch auftrat, auf der anderen das neue arkonidische Imperium und das Forum Raglund. Die Unsterblichen waren nicht mehr willkommen und zogen sich enttäuscht zurück. Was jedoch nicht hieß, dass sie es gänzlich aufgaben, ihre eigenen Interessen zu verfolgen.
Doch die Zellaktivator-Träger spielen in diesem Roman keine Rolle. Stattdessen folgt man den Ereignissen durch die Augen von Stendal Navajo. Einer Person, die einem von Anfang an sympathisch vorkommt, einfach weil sie nicht der typische Super-Agent ist. Er hat seine Prinzipien und scheut sich nicht davor, sie durchzusetzen. Gleichzeitig ist er jedoch auch ein gewitzter Ermittler.
Tryop selbst wird von dem Autoren sehr interessant charakterisiert. Sieht man mal von der allzu platten sozialen Darstellung ab, entwickelt die Welt tatsächlich eine eigene Persönlichkeit. Man spürt förmlich die Staubstürme, wie sie über die Oberfläche hinwegfegen. Und dabei das Leben nahezu unmöglich machen.
Doch ansonsten geriet die Suche nach dem Mörder sehr spannungslos. Schnell wird klar, wer der Täter ist. Ebenso wirken auch einige Plot-Twists unglaubwürdig. Viel zu sehr spielt Kommissar Zufall Stendal Navajo in die Hände. So trifft er zufällig auf eine Person, die zufällig genau über die richtigen Infos verfügt. Auch der Gegenspieler wirkt zu platt. Thriller-Leser kennen die Darstellung dieser Killer, die mit übernatürlichen Fähigkeiten gesegnet zu sein scheinen. Das ist langweilig und hilft der Story nicht wirklich weiter.
Dies gibt auch den Ausschlag, dieses Heft nur mit "für Zwischendurch" zu bewerten.
Fazit:
Michael Marcus Thurner "Der Killer von Terra" überzeugt nicht wirklich. Auf der einen Seite ist das wunderbare Szenario mitsamt interessanter Welt. Auf der anderen Seite wirkt der Kriminalplot unglaubwürdig. Zu sehr ist bereits von vorne herein klar, wer der Killer ist. Kommissar Zufall bestimmt zu sehr die Handlung, weshalb unterm Strich diese Ausgabe nicht überzeugt.
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