Honor Harrington Band 24: Die Fackel der Freiheit
Story:
Die beiden Agenten Anton Zilwicki und Victor Cachet gehen Undercover nach Mesa. Sie wollen mehr über die Machenschaften der dortigen Machthaber erfahren. Dabei stoßen sie auf einen Generationenüberspannenden Plan, der die Heimat der zwei in ihren Grundstrukturen bedroht.
Meinung:
"Die Fackel der Freiheit" ist die Fortsetzung von "Jeremy X". In den USA sind beide Geschichten unter dem Titel "Torch of Freedom" erschienen. Und natürlich entschied sich der Bastei Lübbe-Verlag, die Vorlage auf zwei Bücher aufzuteilen. Eine Entscheidung, die angesichts der Länge der einzelnen Bände nicht wirklich Sinn ergibt.
Torch ist die Heimat vieler befreiter Gensklaven. Eine Welt der Freiheit, die gleichzeitig Mesa, der Welt, wo viele dieser Unterdrückten hergestellt werden, den Krieg erklärte. Etwas, was die dortigen Machthaber nicht gerne sehen. Und so planen sie den Untergang des Planeten und deren Regierung. Doch auf Seiten der jungen Nation stehen erfahrene Leute, die es sich zum Ziel gesetzt haben, das Überleben jener zu sichern.
Und deshalb beschließen die beiden Agenten Anton Zilwicki und Victor Cachet Undercover nach Mesa zu gehen. Sie wollen herausfinden, was die Pläne der dortigen Machthaber sind. Dabei stoßen sie auf etwas Ungeheuerliches. Es scheint einen generationenübergreifenden Plan zu geben, der die Macht über die Galaxie nur wenigen Auserwählten übergeben soll. Die, die nicht dazu gehören sollen unterdrückt werden. Gleichzeitig macht sich eine feindliche Flotte auf den Weg, um Torch ein für alle Mal auszulöschen.
Nachdem er vorherige Band so sehr überzeugte, ist die Vorfreude auf den Nachfolger umso größer. Und tatsächlich gelingt es "Die Fackel der Freiheit", diese Erwartungen größtenteils zu erfüllen. Dennoch hat der Roman Schwächen, doch dazu später mehr.
Auf der positiven Seite ist der Fokus auf die Aktivitäten der beiden Agenten. Anton Zilwicki und Victor Cachet zählen zu den markantesten Figuren des Honorverse. Unter anderem deshalb, weil sie zu den besten ihres Faches gehören und dabei dennoch vollkommen unterschiedlich sind. Zu lesen, wie die zwei gemeinsam agieren um mehr über die Pläne von Mesa zu erfahren, macht großen Spaß.
Auch ist es erfreulich, wie gut es den Autoren - Eric Flint wird erneut in der deutschen Ausgabe unterschlagen - gelingt, die vielen Handlungsfäden zusammenzuführen. Viele Plots, die vorher keinen rechten Sinn ergaben, wie beispielsweise der über die Familie der Butres, erhalten jetzt einen Sinn. Dabei ist schön zu lesen, welche Rolle die einzelnen Charaktere einnehmen.
Als neutral muss man den Aufbau von Mesa als neuen Gegenspieler bewerten. Die Enthüllung, dass die Verantwortlichen seit Jahrhunderten an einem großen Plan arbeiten, der für die Galaxie nichts Gutes bedeutet, klingt beim ersten Mal "Honor Harrington"-untypisch. Es bleibt abzuwarten, wie David Weber diesen Handlungsfaden in seinen anderen Romanen weiterentwickeln wird. Auf jeden Fall müssen die Dettweilers, die Familie, die hinter dem mesanischem Plan steckt, stärker charakterisiert werden. Noch fehlt ihnen das gewisse Etwas, was unter anderem zuvor Oscar Saint Just oder Ester McQueen auszeichnete.
Und das bringt uns zu den Schwächen. Es handelt sich hierbei um die altbekannten, die man auch aus den anderen Weber-Romanen her kennt. Viele Seiten lang wird philosophiert oder diskutiert, ohne dass die Handlung Fortschritte macht. Dies ist enttäuschend, da es im vorherigen Roman nicht so extrem auffiel.
Trotzdem ist dies immer noch ein guter Roman. "Reinschauen".
Fazit:
"Die Fackel der Freiheit" ist ein weiterer, gelungener Roman von David Weber und Eric Flint. Es gelingt beiden Autoren das Niveau des Vorgängerromans weiterzuführen und den Leser so bei der Stange zu halten. Es ist schön, zu lesen wie Anton Zilwicki und Victor Cachet gemeinsam arbeiten. Auch, wie die vielen Plots gegen Ende aufgelöst werden, gefällt. Die Rolle der Dettweilers als Hauptantagonisten bedarf noch etwas Ausbauarbeit, und die seitenlangen Dialoge, die die Handlung nicht wirklich vorwärtsbringen, missfallen.
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