Der lange Weg der Sternenfahrer
Story:
Die Menschheit ist ins All aufgebrochen. Über 100 Sternenschiffe hat sie hinaus geschickt, um das All zu erforschen. Doch immer brach der Kontakt ab. Und nun macht sich Schiff 103 auf den Weg. Die Besatzung: Sechs junge Menschen, die, auf sich alleine gestellt, lernen müssen, zu überleben.
Meinung:
Schon seit es Science Fiction gibt, existieren die Geschichten, die über die Erforschung des Unbekannten handeln. Daran änderte sich im Laufe der Zeit nichts. Nun schreibt also Marion Zimmer Bradley mit "Der lange Weg der Sternenfahrer" ihren Beitrag.
Die 1999 verstorbene Autorin hat Werke sowohl im Fantasy- als auch Science Fiction-Genre veröffentlicht. Bekannt für ihre "Avalon" und "Darkover"-Werke war sie eine der bekanntesten Schriftstellerinnen dieser Kategorien, die es sogar zu Ruhm in der breiten Bevölkerung schaffte. Viele ihrer Bücher weisen feministische Einflüsse auf.
Auf der Erde gibt es eine Einrichtung, in der zukünftige Sternenfahrer ausgebildet werden. Dabei handelt es sich ausnahmslos um Junge Menschen, aus allen Erdteilen. Aus einer Masse an Leuten kommen nur eine Handvoll Personen in Frage, ein Sternenschiff zu steuern. Wenn eine solche Entscheidung fiel, können darüber auch Beziehungen zu Bruch gehen. Und dann ist es wieder soweit: Sternenschiff 103 wird vom Stapel gelassen.
An Bord gehen drei Männer und drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können. Da wäre zum einen Peake, homosexuell, der von seinem Partner getrennt wird. Ching wurde genetisch zur Perfektion manipuliert und Moira besitzt eine Gabe, mit der sie Katastrophen vorher ahnen kann und Fehler findet. Gemeinsam mit den anderen ist es ihre Aufgabe, sich auf den Weg ins All zu machen und dort einen zur Kolonisierung geeigneten Planeten finde. Gleichzeitig müssen sie sich jedoch auch als Team einspielen, eine harmonische Crew werden. Der Weg dorthin ist steinig und Katastrophen können an jeder Ecke lauern.
Von Beginn an schafft es Frau Bradley den Leser in den Bann zu ziehen. Schon am Anfang sorgt sie für klare Verhältnisse. Nicht nur, dass sie die Mission der zukünftigen Sternenfahrer deutlich macht, sie führt sie auch innerhalb weniger Seiten ein und charakterisiert sie. Sobald sie an Bord ihres Schiffes gegangen sind, sind sie für einen schon längst Alte Bekannte.
Und die Autorin hat Figuren erschaffen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Da hat man zum einen die freizügige und liebeshungrige Moira, die mit erstaunlichen Fähigkeiten gesegnet ist. Und andererseits Ching, die zur Perfektion gezüchtet wurde, und erst nach und nach auftaut. Die Charaktere wirken lebendig.
Doch gleichzeitig sind sie auch klischeebehaftet. Ching ist natürlich Asiatin, während Moira über volle Brüste, rote Haare und Sommersprossen verfügt, was einem Leser sofort deutlich mitteilt, dass sie gerne Sex hat, wie auch die andere Frau, Fontana. Peake ist ein Bild von einem Mann, steht jedoch nur auf andere seines Geschlechts.
Zentrales Thema des Romans ist die Liebe. Einige Figuren wirken förmlich sexbesessen und die Suche nach einem richtigen Partner bestimmt die Handlung eher, als ein Problem mit den Maschinen. Da die Charaktere freizügig umher laufen, kann die Autoren wiederholt betonen, dass beispielsweise Ching kleine Brüste hat, während bei Moira das Gegenteil der Fall ist. Fast wirkt es so, dass Frau Bradley sich mehr auf das äußere, anstatt auf das Innere konzentriert.
"Für Zwischendurch" ist der Roman durchaus geeignet. Auch Fans der Autorin können ein Blick reinwerfen.
Fazit:
"Der lange Weg der Sternenfahrer" von Marion Zimmer Bradley konzentriert sich auf die zwischenmenschlichen Beziehungen der Crew eines Raumschiffes. Die Autorin schafft gleich zu Beginn klare Verhältnisse und führt die figuren perfekt ein. Diese sind lebending und äußerst unterschiedlich geworden. Doch gleichzeitig sind klischeebehaftet und die Schriftstellerin konzentriert sich lieber auf das Thema Liebe, anstatt auf die Handlung.
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