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Der Medicus von Saragossa

Story:
Im Jahr 1492 werden sämtliche Juden von der iberischen Halbinsel vertrieben. Wer zurückbleibt, muss zum Christentum konvertieren und wird kritisch beobachtet. Schon der geringste Anlass sorgt dafür, dass die Inquisition auf den Plan tritt. Und so bleibt nur noch Jona übrig, der die folgenden Jahre kreuz und quer durch Spanien zieht, seine Religion und seine Herkunft verheimlichend. Er ist auf der Suche nach den Mördern seines Bruders, die gleichzeitig auch eine wertvolle Reliquie stahlen.

Meinung:
Mit Alhambra-Edikt verändert sich das Leben der spanischen Juden auf einen Schlag. Gemäß dieses Erlasses durch den König und die Königin hatten alle Angehörige dieses Glaubens das Land zu verlassen oder zum Christentum überzutreten. Für das Land bedeutet dies eine einschneidende Veränderung, für die religiösen Juden eine Katastrophe. Dies ist das Hintergrundszenarios von Noah Gordons "Der Medicus von Saragossa".

Der Autor ist vor allem durch seine Trilogie über die Familie Cole bekannt. Die Romane "Der Medicus", "Der Schamane" und "Die Erben des Medicus" machten ihn international berühmt. Geboren wurde der Schriftsteller 1926 in Worcester, Manchester, USA. Anfänglich studierte er auf Wunsch seiner Eltern Medizin, entschied sich jedoch kurze Zeit später um. Er machte den Bachelor in Journalismus, gründete eine Familie und schrieb eine Zeitlang für diverse Zeitungen, ehe er mit seinem Erstlingswerk "Der Rabbi" erfolgreich wurde.

Jona ist der Sohn eines jüdischen Silberschmiedes. Er und seine Familie führen ein beschauliches und behagliches Leben. Das ändert sich jedoch 1489, als Meir, der jüngere Bruder, ermordet aufgefunden wird. Noch schlimmer ist, dass eine wertvolle Reliquie, für die der Schmied eine Schatulle erschuf, gestohlen wird. Drei Jahre später kommt ein königlicher Erlass heraus, nachdem die Juden das Land zu verlassen haben. Die Familie kommt dem Edikt nach, nur Jona bleibt zurück.

Die kommenden Jahre schlägt er sich so durch. Er wechselt die Berufe, ist mal Schäfer, mal Waffenschmied. Er hält seine Herkunft geheim und erfindet eine Scheinidentität. Wann immer die Gefahr besteht, dass man seiner wahren Identität auf die Spur kommt, flieht er. Doch scheint er seiner Vergangenheit nicht entkommen zu können. Immer wieder findet er Spuren, die auf die Mörder hinweisen. Auch die Inquisition, die damals eine Gruppe an Menschen dazu anstiftete das Haus seiner Familie zu überfallen, läuft ihm immer wieder über den Weg. Und irgendwann muss er sich entscheiden, was aus seinem Leben werden soll.

Wer bei dem Titel des Romans auf eine Fortsetzung von Noah Gordons berühmter Serie hoffte, der dürfte enttäuscht sein. Der titelgebende Medicus taucht erst im letzten Drittel des Bandes auf. Zuvor ist das Buch eher eine Aneinanderreihung verschiedener Episoden, die der Autor miteinander verknüpft. Besser wäre der Titel der Originalausgabe gewesen. Denn Jona ist "Der letzte Jude" auf der iberischen Halbinsel.

Nur leider gelingt es dem Autoren nicht, seinen Protagonisten dem Leser näherzubringen. Er bleibt, wie auch die Handlung an sich, skizzenhaft. Er ist ein Chameleon, das sich der jeweiligen Situation anpasst. Das einzige Merkmal, dass diese verschiedenen Episoden dann miteinander verbindet, sind seine Bemühungen seine Vergangenheit nicht zu vergessen.

Der Roman wirkt fragmentarisch. Es fehlt der rote Faden, der die einzelnen Abschnitte miteinander verbindet. Dies hat zur Folge, dass selbst bedeutsame Ereignisse seltsam blutleer wirken. Die Ursache hierfür liegt auf der Hand: Noah Gordon hat es versäumt, sie glaubhaft aufzubauen.

Schade eigentlich, denn besonders im letzten Drittel blitzt das alte Können des Autors auf. Wenn es darum geht, die mittelalterliche Heilkunst darzustellen, fühlt man sich sofort an "Der Medicus" erinnert. Nur kommt dieser Abschnitt viel zu spät, um den Gesamteindruck noch zu retten.

Denn dieser läuft am Ende auf ein "Nur Für Fans" hinaus.



Fazit:
"Der Medicus von Saragossa" ist ein enttäuschender Roman von Noah Gordon. Zuerst einmal ist der Titel irreführend. Außerdem wirkt das Buch sehr skizzenhaft schon fast fragmentarisch. Es fehlt der rote Faden, der die einzelnen Handlungsabschnitte zusammenhält. Erst gegen Ende erinnert das Buch zu Recht an den großen Erfolg des Autors.

Der Medicus von Saragossa - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Noah Gordon
Der Medicus von Saragossa
The last Jew

Übersetzer: Klaus Berr
Erscheinungsjahr: September 1999



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Blessing

ISBN:
3-89667-013-1

450 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Im letzten Drittel sehr gut
Negativ aufgefallen
  • Es fehlt der rote Faden
  • Einzelne Handlungsabschnitte zu fragmentarisch
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Rezension vom: 06.01.2012
Kategorie: Rezensionen
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