Die zerbrochene Welt - Feueropfer
Story:
Berith ist eine zerbrochene Welt. Auf Schollen, die durch unerklärliche Weise in der Luft schweben, leben ihre Bewohner. Doch eine unheimliche Macht hat damit angefangen, diese Felder zu zerbrechen und in das Zentrum des Planeten zu ziehen. Nur Taramis kann die Bewohner noch retten. Doch dafür muss er mehr über seine Vergangenheit erfahren.
Meinung:
"Feueropfer" ist der zweite Teil der Roman-Trilogie "Die zerbrochene Welt". Der erste Teil mit dem gleichlautenden Titel ist Anfang 2011 erschienen. Wann der abschließende Band herauskommen wird, ist noch unklar.
Vor über zehn Jahren konnte Taramis die Welt Berith aus den Klauen der Dagonisier befreien. Seitdem hat er sich von der Öffentlichkeit zurückgezogen und lebt gemeinsam mit seiner Frau Shùria und ihrem gemeinsamen Sohn Ari auf einer Scholle. Er betreibt Landwirtschaft und genießt das Leben. Doch das ändert sich schlagartig, als seine Heimat vor seinen Augen auseinanderbricht und seine Familie mit sich nimmt. Hilflos ist er und entsetzt, als er erfährt, wer wahrscheinlich hinter dieser Aktion steckt. Es sind sein alter Feind Bochim und dessen Vater Reghosch, die die Macht auf Komana übernommen haben.
Und während Taramis verzweifelt nach Verbündeten sucht und sich schließlich auf eine Reise bis an die Grenzen von Berith begibt, sieht sich seine Frau Ungemach ausgesetzt. Sie soll die neuste Konkubine des Königs von Komana Og werden, oder Dagon geopfert werden. Sie entscheidet sich dem Herrscher zu dienen, versucht jedoch gleichzeitig ihre Würde und das Leben ihres Sohnes zu retten. Keine leichte Aufgabe, denn die wahren Machthaber versuchen alles, um sie zu brechen.
Als Taramis gegen Ende von Band 1 seinen Erzfeind Gaal besiegte, stieß dieser eine düstere Drohung aus, dass er wiederkommen würde. Und auf den ersten Seiten der Fortsetzung wird klar, dass er diesen Fluch nicht umsonst ausgesprochen hat. Obwohl der Held damals sah, wie der Vater in Flammen aufging, hat er irgendwie überlebt und ist zurück, stärker denn je. Doch bis es zur direkten Konfrontation zwischen beiden kommt, vergehen jede Menge Seiten.
Und in diesen lässt Ralf Isau seinen Helden eine Tour machen, die ihn bis an die Grenzen der Welt führt. Dabei erfährt er und der Leser mehr über seine Vergangenheit. Es ist interessant, was sich der Autor hierbei hat einfallen lassen. So deutet er die Existenz der Erde an, ohne jedoch konkret zu werden, um was für eine Welt es sich handelt.
Ebenso wenig stellt er explizit dar, wie es zu der Katastrophe kam, die damals Berith vernichtete, geschweige denn wieso die Schollen innerhalb der schützenden Atmosphäre blieben. Er liefert nur Wissenshäppchen, und der Leser verlangt nach mehr. Doch die wird es vielleicht nur im nächsten Roman geben. Gottseidank, sonst hätte man einen Grund weniger, jenen zu lesen.
Taramis ist kein glänzender Heroe. Er hat Selbstzweifel und Schwächen. Dies macht ihn zu einer sympathischen Person, die den ganzen Roman problemlos tragen kann. Und man erlebt mit, welche Taten er im Laufe seiner Wanderung durch Berith vollbringt. Da ist das Töten eines Drachens noch die kleinste Leistung.
Dadurch, dass der Kirri Jagur Teil der Gruppe um Taramis ist, wird die Handlung auch durch ein gutes Stück Humor bereichert. Denn er wird immer wieder Zwerg genannt, was für ihn eine schlimme Beleidigung ist. Des Weiteren hat er es faustdick hinter den Ohren, ist jedoch nie ein zwielichtiger Charakter.
Leider herrscht ein gewisses Ungleichgewicht, was die Handlungsebenen angeht. Hauptsächlich konzentriert sich Ralf Isau auf die Abenteuer von Taramis, wodurch die Erlebnisse seiner Frau und seines Kindes etwas in den Hintergrund geraten. Mit ein paar Auftritten mehr hätte ihr Plot mehr an Dramatik erfahren können.
Auch werden wieder nicht Bochim und Reghosch charakterisiert. Sie bleiben die Bösen, die einen fischköpfigen Gott verehren. Doch darüber hinaus bleiben sie blass und leer.
Trotzdem ist "Feueropfer" im Vergleich zum vorherigen Roman eine deutliche Steigerung. Deshalb ist empfehlenswert "Reinschauen".
Fazit:
Mit "Die zerbrochene Welt - Feueropfer" führt Ralf Isau seine Fantasy-Trilogie weiter fort. Alte Feinde sind zurückgekehrt und lösen neue Bedrohungen aus, denen sich Taramis entgegenstellen muss. Dabei macht er eine hochinteressante Reise durch die Welt Berith mit, die den Leser an der Stange hält. Schön ist, dass mit Jagur ein wenig Humor in die Handlung reinkommt. Leider bleiben Bochim und Reghosch immer noch blasse Figuren und es herrscht ein leichtes Ungleichgewicht zwischen den Handlungsebenen.
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