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Star Trek Enterprise - Das höchste Maß an Hingabe

Story:

Ziel der Menschheit im 22. Jahrhundert ist die friedvolle Erforschung des Weltraums. Die Enterprise NX-01 unter dem Kommando von Captain Jonathan Archer hat diese Aufgabe trotz einiger interstellarer Zwischenfälle gut erfüllt, bis zum 22. März 2153. An diesem Tag löscht ein außerirdisches Volk namens Xindi über sieben Millionen Menschen aus. Das Erdenschiff wird ausgesandt, um die noch kommende Bedrohung durch diesen feindlichen Aggressor aufzuhalten. Unterstützt wird die Mannschaft dabei von einem MACO-Sonderkommando (Military Assault Command Operations). Die ungleiche Kombination aus Forschern und Militärs führt nach einigen gemeinsamen Wochen an Bord zu diversen Meinungsverschiedenheiten. Der Umstand, dass in der delphischen Ausdehnung, jenem Raumgebiet wo die Xindi vermutet werden, die Gesetze der Physik keine Gültigkeit haben, ist bei der Erfüllung der Mission ebenso nicht sehr hilfreich.


Durch einen zwielichtigen Informationen findet Archer die Koordinaten einer, im Bau befindlichen, Massenvernichtungswaffe heraus. Ein zweites Außenteam an anderer Stelle versucht eine Treibstoffanlage zu vernichten. Doch beide Missionen verlaufen nicht nach Plan und somit wächst die Verzweiflung der Menschheit in den Wirren dieses interstellaren Krieges.



Meinung:

"Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise..." Ende der 1960er-Jahre war dies der bekannte Titelsatz der Fernsehserie "Raumschiff Enterprise", welche sich aufmachte um "fremde Welten zu entdecken und um dorthin vorzustoßen, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist". Damals und auch in den nachfolgenden Fernsehserien und Kinofilmen bezog man sich auf die Abenteuer dieses Raumschiffs mit dem Namen Enterprise (von der Raumstation "Deep Space Nine" und dem Raumschiff "Voyager" abgesehen). Dies sollte sich 2001 ändern, als die Fernsehserie "Enterprise" startete. Die Mannschaft rund um Captain Jonathan Archer machte sich auf, um erste Schritte in die Tiefen des Weltraums zu unternehmen, noch bevor es die Vereinte Föderation der Planeten oder die Sternenflotte gab. Die Schwierigkeit dieses Serienkonzepts lag auf der Hand. Schließlich sollten keine Fakten der letzten Serien und Kinofilme durch diese neue Serie revidiert werden. Grundsätzlich gelang das auch ziemlich gut. Die abschließende Episode der kurzlebigen Serie (nach vier Staffeln wurde "Star Trek: Enterprise" abgesetzt) führte zu einigen Kontroversen in der Fangemeinschaft. Nachdem der Chefingenieur Charles "Trip" Tucker in den Tod geschickt wurde und plötzlich Commander Riker und Deanna Troi auf dem Holodeck der Enterprise-D die Abenteuer verfolgten, war schnell klar, dass dies kein passender Serienabschluss sein konnte.

Dieser Meinung schloss sich auch das Autorenduo Michael A. Martin und Andy Mangels (bekannt als die Schöpfer der "Titan"-Serie) an. Während der Roman "Das höchste Maß an Hingabe" während der dritten Staffel angesiedelt ist und die Xindi-Bedrohung thematisiert, wird im Laufe des Buches klar, dass "Trip" sehr wohl noch am Leben ist. Im Zuge der Feierlichkeiten rund um die Föderationsgründung wird diese Geschichte eingebettet. Interessantes Detail am Rande: Tucker wird von einer Anomalie in der delphischen Ausdehnung außer Gefecht gesetzt und hat von dieser besagten Mission nichts mitbekommen. Es scheint so, als hätte man den Chefingeneur unbedingt "reanimieren" wollen, ohne dabei einen vernünftigen Kontext zur eigentlichen Handlung des Buches herstellen zu können (oder zu wollen). Die eigentliche Geschichte des Bandes handelt von der verzweifelten Suche nach den Angreifern auf die Erde und den zwischenmenschlichen Problemen an Bord eines relativ kleinen Raumschiffes, wo jeder jeden kennt. Besonders das Konfliktpotenzial zwischen den Crewmitgliedern der Enterprise und der streng militärisch geführten Sondereinheit MACO wird hervorgehoben. Während letztere als "Haifische" stark sind und jegliche Bedrohung dank erlernten Trainings und Disziplin meistern, besteht die Raumschiffbesatzung nur aus "Zierfischen", welche schwach im All mitschwimmen und ein Mittel zum Zweck sind. So wird zumindest dieser Konflikt anfangs beschrieben. Später stellen beide Seiten fest, dass die Missionen nur durch Kooperation gelingen können.

Gerade in diesem Punkt rückt Travis Mayweather positiv hervor. Der Weltraumnomade hatte in der Serie wenige Auftritte und fristete eher ein Nischendasein. In diesem Roman konnte er seine Erfahrung im Weltraum beweisen und daneben erhält der Leser nähere Eindrücke von diesem Charakter.

Auch bei Captain Jonathan Archer ist eine Wandlung seines Charakters zu beobachten. Die psychische Belastung durch diese unausgesprochene Kriegserklärung durch die Xindi belastet den sonst so gutmütigen und kumpelhaften Archer sehr. Am Raumschiff des gefangengenommenen Kuriers La'an Trahve schreckt er sogar nicht davor zurück Folter als Befragungsmittel einzusetzen. Dies ist mit dem ehrwürdigen Malcolm Reed nicht vereinbar, dessen Familie ebenfalls Seefahrer und Militäroffiziere waren. Nicht nur einmal droht der Brite die Geduld mit dem Kommandant der MACOs, Major Hayes, zu verlieren.

Doch dieser hat auch eine emotionale Seite. So steht er zu seinem Teammitglied Selma Guitierrez, welche sich aufgrund einer Schwangerschaft sogar bei einer Mission opfern wollte. Hiermit wird nochmals auf die streng hierarchische Sichtweise der MACOs hingewiesen, welche sicherlich vergleichbar mit ähnlichen militärischen Einheiten der Gegenwart ist. Doch auch wie bei der Folter-Thematik setzt man sich im vorliegenden Roman auch bei diesem Thema zu wenig kritisch auseinander. Schließlich fühlt sich die werdende Mutter einen enormen Druck ausgesetzt, die Karriere und somit ihren derzeitigen Lebensinhalt zu verlieren. Auf die mögliche Abtreibung oder gar der doppelte Tod durch die Selbstopferung wird nicht weiter eingegangen.

Die Handlung um den vermeintlichen Standort der Xindi-Sphäre bietet kurzfristige Spannung, bietet aber keine unvorhergesehenen Überraschungen, da dem Fan klar ist, dass niemand der Hauptprotagonisten das Zeitliche segnen wird. Somit reiht sich "Das höchste Maß an Hingabe" in die durchschnittlichen Episoden der dritten "Enterprise"-Staffel ein. Gespannt darf man auf die weiteren Romane sein, welche die Geschichte nach Serienende fortführen.

Positiv darf man abermals den redaktionellen Teil hervorheben, bei dem LeserInnen die "Xindi-Krise" und die Organisation der MACOs vorgestellt bekommen.



Fazit:
Ein "Star-Trek"-Kriegsroman mit emotionalen Spannungsfeldern und unübersehbaren Parallelen zur Realität. Die Zukunft der Menschheit wird auf jeden Fall düster, wenn wir den Autoren Glauben schenken wollen. Für Fans der Serie eine nette Beigabe, um die zwischenmenschlichen Beziehungen näher kennen zu lernen. Alle anderen können ebenfalls bedenkenlos zuschlagen, da das notwendige Hintergrundwissen für diesen Roman im Anhang mitgeliefert wird.

Star Trek Enterprise - Das höchste Maß an Hingabe - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Michael A. Martin, Andy Mangels
Star Trek Enterprise - Das höchste Maß an Hingabe
Star Trek Enterprise - Last Full Measure

Übersetzer: Bernd Perplies
Erscheinungsjahr: 2011



Autor der Besprechung:
Dominic Schlatter

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 12,80

ISBN:
978-3-942649-41-4

330 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Romanhandlung in Serienhandlung eingebettet
  • Streckenweise gute Charaktermomente
  • Redaktioneller Teil
Negativ aufgefallen
  • Kritische Punkte (Folter, Schwangerschaftsabbruch) nicht näher thematisiert
  • Schwache Rahmenhandlung
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Rezension vom: 06.08.2011
Kategorie: Science Fiction
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