Final Fantasy XIII: Episode Null - Das Versprechen
Story:
Vor 13 Tagen schien die Welt noch in Ordnung. Doch dann passierten mehrere Dinge auf einmal: Fang und Vanille erwachten in der Welt von Cocoon und lösten damit eine Kettenreaktion an Ereignissen aus, an deren Ende viele Menschen scheinbar zum Tode verurteilt wurden und sechs Leben sich langsam miteinander verknüpften, um das Schicksal des Planeten Pulse auf ewig zu verändern.
Meinung:
Im Bereich der Videospiele gibt es nur wenige Franchises, die bereits so langlebig sind, wie "Final Fantasy". Was 1987 als ein letzter Versuch gestartet wurde, endlich einen Erfolg zu landen, ist inzwischen stark gewachsen und hat mehrere Spin-Offs hervorgebracht, die ebenfalls äußerst erfolgreich sind. Teil XIII, der 2010 für die Konsolen PS3 und Xbox 360 herauskam, war der letzte Solospieler-Titel der Hauptreihe. Das Spiel sorgte für Aufregung und war besonders in der westlichen Welt sehr umstritten.
Das Buch "Episode Null" erzählt nun die Vorgeschichte zu den Ereignissen, die man in Teil XIII erlebte. Teilweise kannten Spieler diese schon, wurden sie doch im Spiel schon mal geschildert. Doch gab es dort zeitliche Sprünge, wodurch einiges ungeklärt blieb. Diese Lücken schließt die Autorin Jun Eishima in ihrem Roman. Wobei noch zu erwähnen ist, dass das Buch in Japan ursprünglich in Form von Web-Novellen erschien, die erst später gesammelt wurden.
Jun Eishima ist hierzulande eher unbekannt. "Episode Null - Versprechen" ist ihr hiesiges Debüt. Die Japanerin ist in ihrer Heimat preisgekrönt und hat unter anderem Light-Novels zu der Manga-Serie "Fullmetal Alchemist" geschrieben.
Der Roman beginnt damit, dass die beiden Frauen Fang und Vanille aus ihrem Kristall-Schlaf erwachen. Sie wissen nicht, wie viel Zeit vergangen ist, geschweige denn was mit ihnen passiert ist. Schnell stellen sie fest, dass sie sich nicht mehr auf Pulse, ihrer Heimat befinden, sondern in Cocoon, einem abgeschotteten, schwebenden Kontinent, mit dem ihr Volk vor über 500 Jahren einen Krieg führte, den sie verloren. Beide tragen die Markierungen, die sie als l'Cie kennzeichnen, als Personen die eine bestimmte Mission erfüllen müssen. Ihr Auftauchen sorgt jedoch für einige Turbulenzen. So wird der sechsjährige Sohn des Piloten Sazh von einem Fal'Cie, einem übermächtigen Wesen, welches über Cocoon wacht, als l'Cie markiert, um die beiden anderen zu finden. Und er muss diese Aufgabe erfüllen, will er nicht zu einem Cie'th werden, einem Monster. Aber auch, wenn er erfolgreich ist, ist dies nicht besser, denn dann wird er in einen Kristall umgewandelt. Und gleichzeitig muss die Soldatin Lightning damit klarkommen, dass ihre jüngere Schwester Serah sich in Snow verliebt hat, einem jungen Mann, der ihr so überhaupt nicht sympathisch ist. Doch am Ende zwingt das Schicksal sie alle zusammenzuarbeiten.
"Cocoon", "l'Cie", "Fal'Cie": Dies sind alles Begriffe, die dem Laien anfänglich überhaupt nichts sagen. Doch Panini Books hat eine gute Entscheidung getroffen, in dem es vor dem eigentlichen Buchbeginn vier farbige Blätter eingefügt hat, auf der die Welt von "Final Fantasy XIII" so gut erklärt wird, wie es irgendwie möglich ist.
Die eigentliche Geschichte wird von der Autorin sehr gut geschrieben. Sie stellt die handlungstragenden Personen äußerst lebendig dar, was man vor allem daran merkt, wie Fang und Vanille die neue Welt erkunden. Beide sind auf ihre Art und Weise jeweils naiv. Mit offenen Augen bestaunen sie den technologischen Fortschritt und die offene Welt, scheinbar ohne jeden Schutz.
Aber auch die anderen Protagonisten kommen zu ihrem Recht. So wird unter anderem das Beziehungsgeflecht zwischen Lightning, Serah und Snow wird von der Autorin gut dargestellt. Die Ablehnung der älteren Schwester bringt Jun Eishima ebenso gut rüber, wie die Liebe der beiden anderen zueinander. Und dann ist da natürlich die Sorge des Vaters Sazh um seinen kleinen Jungen, was ihn sehr mitnimmt.
Negativ ist, dass einige Dialoge stellenweise recht künstlich und daher auch nicht glaubwürdig klingen. So gibt es beispielsweise eine Szene, in der die Protagonistin Vanille laut mit sich alleine spricht, was überhaupt nicht natürlich wirkt. Und auch wenn dieses Manko nur zu Beginn des Romans auftritt, ist es doch sehr irritierend und störend.
Trotzdem sollten nicht nur Fans des Videospiels "Reinschauen".
Fazit:
Jun Eishimas Buch "Final Fantasy XIII: Episode Null - Das Versprechen" füllt einige Lücken, die man aus der Spielevorlage her kennt. Die Figuren werden alle sehr lebendig dargestellt, und dass Panini Books zu Beginn die Seiten mit den Infos eingebaut hat, ist besonders lobenswert. Leider klingen einige Dialoge recht künstlich und nicht überzeugend, was das Gesamtbild etwas verdüstert. Trotzdem ist das Buch einen Blick wert.
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