Raumschiff Titanic
Story:
Die Titanic ist das neuste, schönste und beste Schiff, welches je von Außerirdischen erschaffen wurde. Und es soll einem Versicherungsbetrug zum Opfer fallen. Nur gut, dass niemand an Bord des Schiffes ist. Jedenfalls, abgesehen von einem Journalisten, drei Terranern und einigen Robotern.
Meinung:
Was kommt heraus, wenn einer der besten humoristischen Science-Fiction-Schreiber und ein Mitglied der besten britischen Komiker-Gruppe sich zusammentun? "Raumschiff Titanic" ist das Ergebnis.
Erdacht wurde die Geschichte von Douglas Adams, dem Autor des wohl bekanntesten humoristischen Science-Fiction-Romans "Per Anhalter durch die Galaxie". Das erste Buch einer insgesamt sechsteiligen "Trilogie" war für ihn der Durchbruch als Schriftsteller, auch wenn er weiterhin nebenbei fürs Fernsehen arbeitete. Leider starb er 2001 im Alter von 49 Jahren.
Der eigentliche Autor des Romans, Terry Jones, ist vor allem durch seine Mitgliedschaft bei der Komiker-Gruppe "Monty Python" bekannt, die in den 60er bis 80er Jahren des letzten Jahrhunderts bekannt wurden. Seit dem Ende der Gruppe hat er an vielen Projekten gearbeitet. So hat er beispielsweise eine Zeichentrickserie kreiert, mit Musikern gespielt und war auch als Schriftsteller aktiv.
Die Entstehungsgeschichte dieser Kooperation ist recht simpel: Douglas Adams arbeitete damals an einem gleichnamigen Computerspiel und spielte mit der Idee dazu ein Buch zu schreiben. Die Verleger wollten allerdings, dass der Roman gleichzeitig mit der Veröffentlichung des Games herauskommen sollte, was für ihn allerdings auf Grund seines Arbeitspensums nicht möglich war. Doch Terry Jones erklärte sich bereit, den Band zu schreiben.
"Raumschiff Titanic" erzählt davon, wie ein uns unbekanntes Volk ein wunderschönes Raumschiff gebaut hat. Doch durch Unterschlagung und Korruption ist es dem Untergang geweiht, denn auf Grund eines Versicherungsbetrugs soll es vernichtet werden. Doch ehe dies geschieht, verschwindet es auf Grund eines SMEF (Spontaner Massiver Existenz-Fehlschlag) und baut auf der Erde eine Bruchlandung. Die drei Menschen Nettie, Lucy und Dan gehen an Bord und müssen schon bald um ihr Leben fürchten. Denn nicht nur haben sie es mit einer sturen Roboter-Crew zu tun, sondern auch mit einer intelligenten Bombe, die man immer wieder durcheinander bringen muss, damit sie nicht hochgeht.
Wer sich den Roman in Erwartung einer Geschichte gekauft hat, die ähnlich gut ist wie "Per Anhalter durch die Galaxie" dürfte sicherlich enttäuscht sein. Zwar kann man hier und da Ansätze des üblichen Douglas Adams-Humor erkennen, doch größtenteils ist es der Terry Jones Humor, der die Handlung bestimmt.
Und es ist leider so, dass Terry Jones kein Douglas Adams ist. Wo letzterer seine Geschichte mit feinem Humor geprägt hat, ist der des Monty Python-Mitglieds wesentlich grober und flacher. Dies mag mit ein Grund dafür sein, dass die Gags einfach nicht zünden wollen.
Im Gegenteil: Langeweile kommt auf. Denn man kann sich des Eindrucks nicht verwehren, dass Jones einen dürftigen Plot kräftig breitgewälzt hat. Die Handlung kann man nur mit Wohlwollen als vorhanden bezeichnen. Bestimmte Elemente, wie die intelligente Bombe, die man immer wieder irritieren muss, oder dass Nettie und der Journalist sich bei jeder passenden Gelegenheit die Klamotten vom Leib reißen um sich zu lieben, wiederholen sich recht oft und sind dann noch nicht mal wirklich richtig komisch. Eine angesichts der Talente, die an der Entstehung des Romans mit gewirkt haben, erschreckende Erkenntnis.
Daher ist der Roman nur für Fans, die wirklich hartgesotten sind.
Fazit:
"Raumschiff Titanic" ist die Kooperation zweier britischer Künstler, die durch ihren Humor berühmt wurden. Douglas Adams und Terry Jones liefern hier eine Geschichte, die leider in allen Belangen enttäuscht. Der Humor ist grob und flach, so dass die Gags einfach nicht zünden wollen. Auch löst die Handlung, die viel zu breit gewälzt ist, eine erschreckende Langeweile aus. Daher Finger weg von diesem Buch, es sei denn man ist ein Hardcore-Fan der beiden Autoren.
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