Perry Rhodan Andromeda 05: Der Schattenspiegel
Story:
Takegath ist der gefürchtete Anführer der Gy Enäi, jener brutalen Elite-Einsatztruppe. Doch nicht immer war er der gnadenlose Cyborg, der er jetzt ist. Einst war er noch menschlich und beseelt von dem Wunsch, seine zerstrittene Heimatwelt zu befrieden. Doch das Schicksal nahm einen anderen Lauf.
Unterdessen versucht Perry Rhodan mit seinen Verbündeten, den Aggressoren einen empfindlichen Schlag zu versetzen. Doch kann es am Ende sein, dass er sich zuviel vorgenommen hat?
Meinung:
Langsam nähert sich der "Andromeda"-Zyklus seinem Ende zu. Nur noch zwei Bände, "Der Schattenspiegel" mit eingerechnet, stehen noch aus. Und den vorletzten Roman darf Frank Borsch schreiben.
Bevor er 2003 regulärer Stamm-Autor von "Perry Rhodan" wurde, war Frank Borsch 2001 bereits Redakteur der bekannten Serie. Diesen Job hatte er bis 2007 inne, ehe er ihn dann zu Gunsten der Schreibarbeit aufgab. Neben Geschichten über den bekannten Unsterblichen hat er auch die "Alien Earth"-Trilogie geschrieben, die 2006 bis 2008 im Heyne-Verlag erschien.
Obwohl der Nukleus mit den Bewusstseinen der Charaniden verstärkt worden ist, scheint das Geisteswesen nicht mehr in der Lage zu sein, den Sektor Jessytopp vor den Aggressoren zu verstecken. Daraufhin planen Perry Rhodan und seine Verbündete einen riskanten Schritt. Sie wollen den Gegnern einen empfindlichen Schlag verpassen, und zwar dort, wo sie es am wenigsten erwarten, auf der Heimatwelt der Tefroder. Dort finden regelrechte Gladiatoren-Kämpfe statt, bei dem die Besiegten von den Dienern des Gelben Meisters eingesammelt werden. Eine nicht ganz ungefährliche Mission beginnt.
Unterdessen erinnert sich der Anführer der Gy Enäi an sein bisheriges Leben. Einst als Astronaut ins Weltall geschickt, fand er dort Überbleibsel einer hochentwickelten Kultur vor. Er nutzt diese, um seine zerstrittene Heimatwelt im Handstreich zu erobern. Doch schon recht bald zeigte sich, dass sie für seine Ambitionen zu klein war. Bald darauf wird ihm angeboten, in den Dienst des Gelben Meisters zu treten. Ein Angebot, welches er gerne annimmt, doch welches ihn schon recht bald drastisch verändert.
Mit "Der Schattenspiegel" muss Frank Borsch einerseits diverse Handlungsfäden abschließen, aber auch gleichzeitig genügend Material für den Abschlussband über lassen. Keine leichte Aufgabe, die er dennoch gut meistert.
Besonders die Ereignisse auf Tefrod wissen zu gefallen. Anhand des verkrüppelten Tefroders Masquin erfährt man, was der Gelbe Meister auf dieser Welt anstellt. Und, wie es bei den aktuellen Perry Rhodan Schurken so üblich ist, sind diese Aktionen äußerst brutal und heftig. So wird eine komplette Stadt einfach so ausradiert. An ihrer Stelle wird eine riesige Arena errichtet, die wohl nur einen Zweck hat: Das Herausfiltern von würdigen Kriegern, die nach ihrer Niederlage von den Dienern des Aggressors eingesammelt werden. Noch ist allerdings unklar, welcher Zweck dahinter steckt.
Sehr schön sind auch die kleinen, persönlichen Momente auf dieser Welt. Besonders die Beziehung zwischen Tess Qumisha und Benjamin da Jacinta steht dabei im Mittelpunkt. Es ist wunderbar zu sehen, wie sich zwischen den beiden ein Streit entwickelt, der absolut glaubwürdig beschrieben wird.
Doch gegen diese sehr guten Handlungsfäden vermag die Geschichte von Takegath nicht ganz ankommen. Zwar ist es interessant, was Frank Borsch über den Anführer der Gy Enäi zu erzählen weiß. Allerdings macht sich doch schnell bemerkbar, dass der Versuch, diesem bislang eher zweidimensionalen Gegner Tiefe zu verleihen, nicht wirklich überzeugt.
Dennoch hat Frank Borsch einen gelungenen Roman geschrieben.
Fazit:
Frank Borschs "Der Schattenspiegel" hat mehrere interessante Handlungsfäden. Vor allem was auf Tefrod geschieht ist höchstspannend zu lesen. Aber auch die kleinen Charakter-Momente sind ihm gut gelungen. Doch leider kann die Geschichte von Takegath nicht ganz im Vergleich dazu überzeugen. Hier wird versucht, der bisher eher zweidimensionalen Figur Tiefe zu verleihen. Doch dafür ist es zu spät und es funktioniert auch leider nicht. Dennoch ist dieser Band sehr gelungen.
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