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Letzter Akt in Palmyra

Story:
Nachdem ein wichtiges Versprechen gebrochen wurde, schwört sich Marcus Didius Falco, niemals wieder als kaiserlicher Agent zu arbeiten. Und da offenbar die halbe Stadt es darauf anlegt, ihn und Helena auseinander zu bringen, wollen beide Rom lieber heute als morgen verlassen. Tatsächlich bietet sich bald eine Gelegenheit dazu – in Form eines neuen Auftrags aus dem Palast...

Falco soll die Lage in Nabatäa peilen. Besonders die reiche Handelsstadt Petra könnte ein lohnendes Ziel für neue Eroberungen sein, aber im Imperium weiß man kaum etwas über die Gegend. Also reisen der Detektiv und seine Freundin in den Nordwesten Arabiens, wo sie als staunende Touristen auch ein Auge auf Befestigungsanlagen und die politische Situation werfen.

Aber schon bald haben sich alle Pläne erledigt, als die beiden in Petra eine Leiche finden. Weder Falco noch Helena können die Tat auf sich beruhen lassen, weshalb sie die offiziellen Stellen informieren. Damit ist die Tarnung der angeblichen Vergnügungsreisenden natürlich schnell aufgeflogen, und man schmeißt sie höflich, aber bestimmt aus der Stadt.

Zufällig treffen sie auf die Kameraden des Toten. Der war Stückschreiber für ein reisendes Theaterensemble. Kurzerhand schließen sich die beiden Ex-Agenten der Truppe an, um ihr täglich Brot in der Fremde zu verdienen, aber auch um den Mord aufzuklären. Denn der Schreiberling bleibt nicht der einzige, der in der Wüste ertrinkt...

Meinung:
Nachdem die Geschehnisse in Poseidons Gold nicht zuletzt innerhalb der Familie Didius einiges in Aufruhr gebracht haben, ist es eine gute Idee der Autorin, den Helden und die Frau seines Herzens erst einmal aus der Stadt zu bringen. Aber natürlich sehen sie sich auch in Nabatäa und der Dekapolis, einem losen Bund zehn syrischer Städte, schnell wieder mit Mord und Verbrechen konfrontiert. In einer Zisterne finden sie die Leiche von Heliodorus. Der hatte als Stückeschreiber für eine reisende Theatertruppe gearbeitet und sich praktisch jedes Mitglied des Ensembles zum Feind gemacht. Einer von ihnen brachte ihn offenbar endgültig zum Schweigen.

Falco und Helena schließen sich also den Schauspielern an und reisen mit ihnen durch die Dekapolis. Die Autorin macht daraus ein spannendes Abenteuer vor exotischer Kulisse, das in etwa genauso viel von einem Reiseroman hat wie von einem "klassischen" Krimi. Neben der Suche nach dem Mörder sorgt auch der Alltag der Schauspieler für reichlich Trubel: Streitigkeiten und Starallüren in der Truppe, der überstürzte Aufbruch nach einem weniger gelungenen Auftritt oder die "privaten Aufmerksamkeiten", die einige weibliche Ensemblemitglieder nach der Vorstellung anbieten. Daneben ist auch Vespasians Auftrag nicht völlig vergessen, denn auch die Verhältnisse außerhalb Petras sind für den Palast durchaus interessant. Und wenn sie schon mal in der Gegend sind, sollen die beiden auch gleich nach der Ziehtochter einer Bekannten suchen, die mit einem syrischen Handelsreisenden durchgebrannt sein soll. Die Ermittlungen, in die sich diesmal auch Helena sehr aktiv einschaltet, bleiben aber stets präsent.

Wie von der Serie gewohnt, kommt auch der Humor nicht zu kurz. Der Schnüffler als Ich-Erzähler kommentiert flapsig alles, was er sieht, inklusive seines eigenen Verhaltens. Dabei bekommt einerseits jeder sein Fett weg, auf der anderen Seite geht es nie wirklich unter die Gürtellinie.

Große Freude hat auch gerade der Leser, der bereits andere Romane der Reihe kennt, an den freundschaftlichen Kabbeleien und der jeweils anschließenden Versöhnung zwischen Falco und Helena. Zwar ist der Rest des gewohnten Stammpersonals diesmal nicht vertreten, aber auch die beiden alleine bringen alle Qualitäten auf die Bühne, für die ihre Fans die Reihe schätzen.

Eine nette Idee ist es, dass die Abschnitte des Romans als "Akte" bezeichnet werden und ihnen jeweils eine kurze, augenzwinkernde Einleitung vorangestellt ist, wie man sie von Theaterstücken kennt. Und das Stück, zu dessen Autorenschaft Falco sich berufen fühlt, erinnert verdächtig an ein bekanntes Drama über einen dänischen Prinzen und dessen verstorbenen Vater.

Die historische Einbettung zu beurteilen ist in diesem Fall nicht ganz einfach, ist über Nabatäa, Petra und die Dekapolis zur damaligen Zeit doch erheblich weniger bekannt als etwa über die europäische Geschichte. Lindsey Davis hat jedoch auch in diesen Roman offenkundig genug Mühe und Recherche investiert, um eine stimmige Geschichte aus der Zeit Kaiser Vespasians zu erzählen. Vorkenntnisse aus früheren Falco-Romanen braucht der Leser kaum. Zwar wird oft Bezug auf vorherige Ereignisse genommen, aber was man wirklich wissen muss, wird wenigstens kurz erläutert. "Letzter Akt in Palmyra" eignet sich also durchaus als Einstieg in die Serie. Und auch wer mit diesem Band anfängt, kann ja die früheren Abenteuer des Privatermittlers noch nachlesen.

Fazit:
Auch vor der Kulisse des antiken Arabiens erzählt Lindsey Davis einen Falco-Roman von gewohnter Qualität. Die Erlebnisse des Helden und der Dame seines Herzens mit einer reisenden Schauspielertruppe, in der ein Mörder umgeht, taugen ebenso gut als Reiseroman wie als "klassischer" Krimi. Und für Humor ist ohnehin gesorgt.

Letzter Akt in Palmyra - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Lindsey Davis
Letzter Akt in Palmyra
Last Act in Palmyra

Übersetzer: Susanne Aeckerle
Erscheinungsjahr: 1998



Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck

Verlag:
Heyne Verlag

ISBN:
3-426-63079-6

508 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Ein Reiseabenteuer und ein Krimi vor exotischer Kulisse
  • Falco und Helena in Streit und Versöhnung zu begleiten macht einfach Freude
Negativ aufgefallen
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Rezension vom: 04.02.2011
Kategorie: Historisches
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