Star Trek - Titan 05: Stürmische See
Story:
Nach den Ereignissen rund um die letzte Invasion der Borg macht sich die Titan auf, erneut ihrer ursprünglichen Bestimmung nachzukommen: Der Erforschung des Weltalls. Dabei stößt sie auf einen Planeten, der fast nur aus Wasser besteht und über keine feste Oberfläche verfügt. Auf dieser Welt hat sich intelligentes Leben entwickelt, mit dem die Besatzung des Raumschiffes Kontakt aufnimmt. Doch dann kommt es zu einer Katastrophe und Captain William Riker und Aili Lavena werden von der Titan abgeschnitten und müssen um ihr Überleben kämpfen.
Meinung:
Die Destiny-Trilogie stellte das "Star Trek"-Universum auf den Kopf. Unter erheblichen Verlusten konnte die Bedrohung durch die Borg ein für alle Mal abgewehrt werden. Und um den Mitgliedern der Föderation so etwas wie Hoffnung zu geben, hat Präsidenten Bacco auf die Mission von Schiffen wie der "Titan" verwiesen: Nämlich draußen im unbekannten All zu forschen und neues Leben zu entdecken.
Auf dieser Basis basiert Christopher L. Bennetts neuster Beitrag zur Serie. Von ihm stammt der dritte Roman der Reihe Die Hunde des Orion, der bislang ein klares Highlight war.
Mit "Stürmische See" führt er jetzt die "Titan" wieder auf Forschungsmission, etwas was William Riker und seine Crew zuerst widerwillig machen. Zu gerne wären sie im Föderationsgebiet geblieben, um beim Wiederaufbau zu helfen. Doch schon recht bald finden sie wieder Gefallen an ihrer alten und neuen Zielsetzung. Und tatsächlich finden sie bald einen Planeten, der äußerst ungewöhnlich ist. Es handelt sich hierbei um eine Welt, die fast vollständig aus Wasser besteht und auf der sich trotzdem intelligentes Leben entwickeln konnte. Eine Idylle, die jedoch durch einen Asteroiden bedroht ist. Die "Titan" beschließt, in den Lauf der Dinge einzugreifen, und das bedrohliche Element zu vernichten. Doch etwas läuft schief und schon recht bald sind Captain William Riker und seine Pilotin Aili Lavena Gefangene der Einheimischen. Ein schlechter Zeitpunkt, da jeden Augenblick das Kind von Commander Deanna Troi und des Captains zur Welt kommen kann.
Mit "Stürmische See" liefert Christopher L. Bennett einen Roman ab, der vor allem durch die Darstellung der außerirdischen Welt fasziniert. Droplet, so wird der Planet genannt, beeindruckt dadurch, dass er gut durchdacht wirkt. Für jedes Detail, mit dem dieser fremde Globus auftrumpft, gibt er eine logische Erklärung ab. Besonders die großen Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Lebensformen sind ein deutliches Zeugnis davon, wie intensiv er sich mit diesem Himmelskörper auseinandergesetzt hat.
Dasselbe lässt sich auch über die Bewohner sagen, die Kalwale, die wie eine Mischung aus Kalmaren und Walen wirken. Sie sind die vorherrschende und dominante Spezies und dabei gleichzeitig auch sehr intelligent. Ebenso sind sie auch neugierig, was sich besonders in der Interaktion zwischen ihnen und den Mitgliedern der Föderation ausdrückt.
Und ausgerechnet letztere bilden den großen Schwachpunkt des Romans. Fast immer, wenn die Szenen nur von Crewmitgliedern der "Titan" beherrscht werden, dreht sich die Diskussion um Beziehungen. In jeglicher Art und Weise wird dieses Thema behandelt. Sei es das ehemalige Verhältnis des Captains mit seiner Pilotin oder die ernst werdende Verbundenheit zwischen Commander Xin Ra-Havreii und Lieutenant Commander Melora Pazlar, der Leser lernt alle Aspekte des Themas kennen. Und schon nach kurzer Zeit fängt es an zu nerven, weil der Autor allzu häufig auf die Meinungsverschiedenheiten der verschiedenen Partner eingeht.
Auch ist es ärgerlich, dass hier schon wieder auf das Klischee des fehlgeschlagenen Erstkontakts eingegangen wird. Gerade bei einem Schiff wie die Titan, mit einer solch erfahrenen und multikulturellen Mannschaft, sollten solche Vorfälle eigentlich nicht passieren. Und doch passiert es immer wieder. Vielleicht wäre die Sache mit dem Asteroiden nicht ganz so schlimm, wenn nicht bereits "Star Trek - Deep Space Nine 8.05: Mission Gamma 1: Zwielicht" gezeigt hätte, wie man richtig mit so etwas umgeht.
Schade ist, dass Cross Cult mal wieder auf den obligatorischen Anhang verzichtet hat. Sieht man mal von der üblichen Danksagung des Autors, sowie Reklame unter anderem für "Star Trek" ab, macht sich das Fehlen doch deutlich bemerkbar.
Fazit:
"Star Trek - Titan 05: Stürmische See" von Christopher L. Bennett überzeugt durch die gelungene Darstellung der außerirdischen Welt. Es gelingt dem Autoren ohne Probleme den fremden Planeten überzeugend darzustellen. Leider scheitert er dann ausgerechnet bei den Szenen, in denen die Crew-Mitglieder des Raumschiffes miteinander agieren. Da sich diese fast ausnahmslos um das Thema "Beziehungen" drehen, werden sie sehr schnell langweilig. Und wieso muss erneut ein Erstkontakt schief gehen? Dieses klassische "Star Trek"-Klischee ist nun weder neu noch wirklich spannend. Auch ist es schade, dass der übliche "Cross Cult"-Anhang nicht mit dabei ist.
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