Die 50 besten Horrorfilme
Story:
Vom Stummfilmklassiker "Nosferatur" über Genre-Hits von "King Kong" bis "Katzenmenschen": Der Horrorfilm blickt auf großartige Wurzeln zurück und hat sich in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts enorm weiterentwickelt. Nach Hitchcock folgten Wes Craven, George Romero, John Carpenter und nicht zuletzt Steven Spielberg oder Ridley Scott. All jene haben durch ihre verschiedenartigsten Streifen das Genre verändert. Ohne sie gabe es weder Michael Myers, Jason oder Freddy Krüger. Für Frank Schnelle und Andreas Thiemann war die Zeit reif, ihre Hitliste der Top 50 Filme aus dem reichhaltigen Fundus des Horrorbereichs aufzustellen.
Meinung:
Das kompakte und handliche Buch "Die 50 besten Horrorfilme" ist im Dezember beim "Bertz + Fischer"-Verlag erschienen und spricht neben dem Horror-Publikum an sich auch generell Filminteressierte an. Denn hier geht es weniger um eine Betrachtung, bei der der Leser "fest im Sattel sitzen muss", was sein Wissen zum Fachbereich angeht. Die Autoren Frank Schnelle und Andreas Thiemann haben aus den verschiedensten Bestenlisten der letzten zehn Jahre ihre, die in diesem Buch aufgeführte Liste, zusammengestellt.
Angefangen bei der Stummfilmzeit, reicht die Auswahl über die ersten Tonfilme, die aufregenden 60-80er Jahre bis in die heutige Zeit hinein. Das handliche Buch präsentiert zu jedem Titel eine Doppelseite, deren Text in den meisten Fällen die jeweilige Besonderheit des Films aufführt. Dabei gehen die Autoren auf historische Grundlagen und bedeutungsvolle Insidergeschichten ein, geben dazu auch nennenswerte Hintergrundinformationen und klären über den Werdegang der Personen vor und hinter der Kamera auf.
Löblicherweise fällt die Auswahl nicht ausschließlich auf Amerikanisches, sondern nennt auch Werke aus anderen Ländern, die für den ein oder anderen mit großer Sicherheit noch unbekannt sein dürften. Gerade der asiatische Raum hat das Genre vor allem in den letzten Jahren nachhaltig geprägt und auch einige der europäischen Beiträge haben ihren Teil zur Weiterentwicklung beigetragen.
Da die Auflistung der enthaltenen 50 Titel chronologisch nach ihrem Erscheinungsdatum gegliedert ist, blättert der Leser auf den ersten Seiten über die (Stummfilm-)Klassiker des Genres: Murnaus Nosferatu, Frankenstein und King Kong warten sogleich. Bald werden sie die Schwarzweiß-Werke von Dracula und den atemberaubenden Produktionen der britischen Hammer-Studios ablösen, bevor das Buch die amerikanischen Kulthorrorstreifen der 60er, 70er und 80er präsentiert: "Die Nacht der lebenden Toten", "Zombie" und "Der Exorzist" sind nur wenige der enthaltenen Filmtitel. Natürlich darf auch der Fischhorror-Ursprung "Der weiße Hai" nicht fehlen, bevor Freddy Krüger, Jason ("Freitag der 13.") und Michael Myers ("Halloween") ihr Unwesen treiben. Die Autoren stellen zu jeder Zeit die besprochenen Titel in Relation zur Filmgeschichte und weisen auf die Bildung neuer Unterkategorien wie dem Slasherfilm ("Halloween"), dem Sci-Fi-Mosterstreifen wie Ridley Scotts "Alien" oder der J-Horrorwelle (Geisterfilme aus Japan wie "The Ring") hin.
Neben den interessanten Betrachtungen zu jedem Einzeltitel steuern die Autoren weitere nützliche Informationen bei: Zu jedem Film gibt es eine DVD-Empfehlung oder die Warnung, welche Editionen die Anschaffung nicht wert sind. Erfreulicherweise beschränkt man sich dabei nicht ausschließlich auf den deutschen Markt, sondern schaut Europa- bzw. weltweit über den Tellerrand und gibt Tipps, welche Version das heimische Regal bereichert. Da in diesen Tagen Bestellungen über das Web reine Formsache geworden sind, kann so jeder die am besten ausgestatte Disc ordern. Im hinteren Teil des Buches leisten die Herren Schnelle und Thiemann weiteren Service, indem Internetlinks zu Foren oder Communities aufgelistet werden. So kann sich der Leser nach dem Vergnügen mit dem Buch auch gleich austauschen oder weiter recherchieren.
Fazit:
"Die 50 besten Horrorfilme" ist ein handlicher und schnell einzusehender Überblick für das Horrorfilmgenre, welches neben Horrorfans sicher auch jeden anderen Filminteressierten ansprechen wird, da es neben den relevanten Genrebezügen auch die Einordnung in den allgemeinen historischen cineastischen Kontext erbringt. Neben den informativen Einzelbeschreibungen gibt es Anschaffungstipps für DVD und BDs. Da die Texte kurz und bündig verfasst sind, eignet sich das Buch hervorragend zum Einstieg oder der schnellen Lektüre.
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