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Die Feuerreiter seiner Majestät 03: Drachenzorn

Story:

Will Laurence und Temeraire erhalten auf dem Rückweg von China nach Europa einen Sonderauftrag: Sie sollen im ottomanischen Reich Dracheneier abholen und nach Großbritannien bringen. Doch auf dem Weg durch Europa erfahren sie, dass die Verhältnisse sich geändert haben. Alte Bündnisse und Verträge gelten nicht mehr, seitdem Napoleon eine Verbündete in Form des weiblichen Himmelsdrachen Lien gefunden hat. Und so scheint eine gute Heimkehr fraglich.



Meinung:

Seit dem Ende von "Drachenprinz" sind nur wenige Wochen vergangen. Temeraire, sein Kapitän Will Laurence sowie die restliche Crew befinden sich auf dem Rückweg von Europa nach China. Doch eine Katastrophe an Bord ihres Schiffes scheint die Heimkehr in weite Ferne zu rücken. Da kommt ein neuer Auftrag für den Himmelsdrachen gerade Recht. Er und sein Reiter sollen im Ottomanischen Reich dringend benötigte Dracheneier abholen. Dabei werden sie von dem geheimnisvollen Tharkay geführt. Doch schnell wird klar, das sich in ihrer Abwesenheit die Dinge nicht zum Guten gewendet haben. Napoleon Bonaparte, der ohnehin schon eine große Bedrohung für Europa war, ist noch gefährlicher geworden, seitdem die Himmelsdrachin Lien seine Verbündete geworden ist. Sie hat Temeraire und Will Laurence auf Grund der finalen Ereignisse des letzten Bandes Rache geschworen. Und schnell wird klar, dass an eine sichere Heimkehr nicht mehr zu denken ist. Denn der Franzose ist gerade dabei, den Rest des kontinentalen Europas zu unterwerfen.

Naomi Novik versteht sich auch in dem dritten Band von "Die Feuerreiter seiner Majestät" darauf, fremde Kulturen so lebendig wie es nur geht darzustellen. Dies merkt man besonders in diesem Buch, bei dem es sich im um eine Reise quer durch das Europa des 18. Jahrhunderts handelt. So lernt man die Ottomanen - aus denen später die Türkei hervorging - und die Preußen kennen. Und durch Dinge wie beispielsweise die Schilderung eines Dampfbades, wirken sie sehr plastisch.

Doch auch die Charaktere überzeugen. Und ganz besonders trifft dies auf Lien zu, die neue Gegenspielerin des Protagonisten-Duos. Man hat sie bereits im letzten Band kennengelernt, als eine Art Ausgestoßene ihrer Familie. Denn sie ist ein Albino und trägt damit die chinesische Farbe des Todes. Dass man sie nicht endgültig verstieß, sondern sie im Umkreise der kaiserlichen Familie und ihrer Artgenossen hielt sowie ihr die nötige Bildung für einen Himmelsdrachen gab, lag an ihrem Reiter, der sich ihrer annahm. Gegen Ende des letzten Bandes stieß ihm jedoch ein schlimmes Schicksal zu, für das sie Will Laurence und Temeraire verantwortlich macht. Dabei verzichtet Naomi Novik darauf, diese Figur als puren Antagonisten darzustellen, der quasi nur aus einer einzigen, negativen Charaktereigenschaft besteht. Sie versteht sich im Gegenteil sogar darauf, die vielen Gefühle der Drachin nachvollziehbar zu machen. Und so schafft sie das Unglaubliche: Als Leser kann man die Motivation der Riesen-Echse nachvollziehen und empfindet Sympathie für sie.

Aber auch Tharkay ist eine Figur, die einen in seinen Bann zieht. Es handelt sich hierbei um jemanden aus dem man nie gänzlich schlau wird. Eine geheimnisvolle Aura umgibt ihn, wodurch er immer wieder für neue Überraschungen gut ist. Es gibt Augenblicke, in denen man als Leser quasi erwartet, dass er das Helden-Duo hintergehen würde. Alle Charaktere-Momente scheinen daraufhin zu deuten. Und doch schafft es die Autorin immer wieder, die Leser-Erwartungen zu enttäuschen, natürlich im positiven Sinne.

Doch auch Will Laurence und sein Freund und Drache Temeraire werden in "Drachenzorn" weiterentwickelt. Besonders letzterer macht im Laufe der Geschichte viele Erfahrungen, davon einige der besonders schmerzhaften Art. Einmal mehr muss man feststellen, dass er zwar hochintelligent ist, aber ihn auch gleichzeitig eine gewisse Naivität auszeichnet. Und diese sorgt immer wieder dafür, dass er mit seinen Idealen und Wünschen scheitert. Daher bemitleidet man ihn.

Doch so großartig diese Figuren sind, verfällt Naomi Novik leider erneut in ihre alte Angewohnheit, zweidimensionale Figuren einzuführen. Besonders bei den Preußen trifft man auf viele Charaktere, die als sehr starrköpfig und konservativ dargestellt werden. Trotz der Tatsache, dass Napoleon ihnen immer wieder Niederlagen verpasst hat, beharren sie eisern auf ihre Strategien, auch wenn die nachweisbar nicht mehr funktionieren. Solche Darstellungen werfen leider ein ziemlich schlechtes Licht auf die ansonsten so hervorragend lebendig wirkenden Kulturen.

Erneut gut gelungen ist der Anhang des Romanes, in dem Naomi Novik einen britischen Philosophen jener Zeit darüber nachdenken lässt, ob Drachen mathematisch begabt seien, oder nicht. Der Text ist sehr lesenswert, besonders wenn man die Talente von Temeraire im Hinterkopf hat.



Fazit:

Naomi Noviks "Drachenzorn" ist erneut ein guter, weiterer Band der "Feuerreiter seiner Majestät"-Roman-Reihe. Die verschiedenen Kulturen und Figuren werden von ihr sehr stimmig dargestellt, was man besonders an der Antagonistin Lien bemerkt. Hier gelingt es der Autorin die Figur so vielfältig darzustellen, dass man ihre Motivation problemlos nachvollziehen kann. Doch stehen dem wiederum andere Charaktere gegenüber, die alles andere als positiv wirken. Besonders bei den Preußen macht sich dies sehr negativ bemerkbar, weshalb die ansonsten so lebendige Darstellung dieses Volkes leidet.



Die Feuerreiter seiner Majestät 03: Drachenzorn - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Naomi Novik
Die Feuerreiter seiner Majestät 03: Drachenzorn
Black Powder War

Übersetzer: Marianne Schmidt
Erscheinungsjahr: 10. September 2007



Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Blanvalet

Preis:
€ 8,95

ISBN:
978-3-442-24445-4

512 Seiten
Positiv aufgefallen
  • Sehr gute Charakterdarstellungen...
Negativ aufgefallen
  • wenn auch leider nicht für alle Figuren
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Rezension vom: 21.11.2010
Kategorie: Fantasy
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