Computer- und Videospielmacher
Story:
Seit den Tagen von "Pong" & Co haben unzählige Firmen und Kreative Personen an diversen Computer- und Videospielen gearbeitet. Es waren ihre Ideen, die diese elektronischen Spaßmacher ihren aktuell Siegeszug antreten ließen. Und in diesem Buch werden sie näher vorgestellt.
Meinung:
Mit "Computer - und Videospielmacher" hat Winfried Forster 3 Jahre nach seinem letzten Werk ein interessantes Buch veröffentlicht. Und genauso wie "Spielekonsolen und Heimcomputer" merkt man dieser Publikation an, dass hier einiges an Recherchen stattgefunden hat.
Das Buch ist knapp 400 Seiten lang und umfasst dabei 200 Biografien und 1300 Firmenporträts. Und in diesen 1.500 Artikeln ist eine unglaubliche Fülle an Informationen enthalten. Sie sind zwar jeweils recht kurz, aber durch ihren lexikalischen Stil sehr gehaltvoll.
Die ganze Zeit über hat Winfried Forster als Autor eine neutrale Position inne, die er nur selten verlässt. Die Stellen, wo er einen bewertenden Kommentar abgibt, sind daher recht überschaubar geworden. Ebenso verweigert sich Herr Forster dem Trend vieler Spiele-Fans über eine der großen Firmen zu lamentieren.
Dabei informiert er recht umfassend. Fast immer wird angegeben, ob eine bestimmte Firma noch existent oder ob sie mittlerweile eingegangen ist. Dabei ist besonders schön, dass er es schafft, nahezu alle Einträge zu Firmen, die zum Zeitpunkt der Drucklegung noch aktiv waren, auf dem damals aktuellsten Stand zu haben. Und für diejenigen, die bereits kaputt gegangen waren, wird fast immer angegeben, wie es dazu kommen konnte. Dabei kristallisieren sich meistens zwei Ursachen heraus: Entweder lag es erstens es daran, dass es sich übernommen hatte, oder zweitens es von einem größeren Publisher geschluckt wurde, nur um dann bald darauf aufgelöst zu werden.
Sollte ein Entwickler nicht im Buch enthalten sein, so mag dies daran liegen, dass er entweder zu klein, zu unbedeutend oder noch zu jung war. Denn ansonsten ist dieses Lexikon so komplett wie es nur geht.
Doch im Vergleich dazu, muss man die Auswahl bei den Biografien bemängeln. Zwar hat Winnfried Forster schon vorab gewarnt, dass viele Namen nicht ausgewählt wurden. Was auch angesichts der Masse an Namen, die heute an Spielen mitarbeiten, nicht verwundert. Und dennoch gibt es Personen, die man einfach vermisst, weil sie im Laufe ihrer Karriere einiges vollbracht haben. Der Produzent American McGee ist so jemand, der mit seinen Spielen für Aufsehen gesorgt hat.
Bilder werden in diesem Band nur spärlich eingesetzt. Auf dem ersten Blick mag dies, als auch die Tatsache, dass die schwarz und weiß sind, gewöhnungsbedürftig sein. Und in anderen Fällen wäre dies sicherlich auch ein Manko gewesen. Doch Herr Forster schafft es, den Leser durch das, was er schreibt an das Buch so zu binden, dass er die graphischen Auflockerungen erst gar nicht vermisst.
In Sachen Anhängen erfüllt es die Erwartungen an ein solches Lexikon voll und ganz. Der Index ist sehr umfangreich geworden und für die wenigen Zitate, die es in dem Buch gibt, ist auch ein Quellenverzeichnis vorhanden.
Allerdings ist der Preis von 27,80€ sehr happig geworden. Selbst wenn man davon absieht, dass es sich hier um ein Produkt aus einem Kleinverlag mit einer sehr speziellen Zielgruppe handelt, muss man sich bei diesem Preis einen Kauf vorher überlegen.
Fazit:
Mit "Computer- und Videospielmacher" liefert Winfried Forster ein sehr umfassendes Lexikon ab. Dabei behält er die meiste Zeit eine neutrale Haltung und gibt immer die zu dem Druckzeitpunkt aktuellsten Informationen an. Leider ist die Auswahl an Biografien nicht ganz so gut gelungen, wie die Auswahl an Firmen. Auch ist der Preis recht happig geraten. Dennoch sollte man ruhig einen Kauf überlegen.
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