Vampire Earth 05 - Verräterblut
Story:
Nachdem David Valentine seine alte Heimat zurückerobert hat, wird seine Armee aufgelöst. Er besucht seine alten Kriegskameraden und erhält von einem die Bitte, nach dessen Frau zu gucken. David kann sich darum früher kümmern als geplant, denn auf Grund einer Intrige wird ihm der Prozess gemacht. Nur mit Hilfe seiner engsten Freunde kann er entkommen und macht sich auf die Suche nach der Ehefrau des Kameraden.
Meinung:
"Verräterblut" ist der Abschluss einer dreiteiligen Sub-Serie, die sich von "Donnerschläge" über "Saat der Nacht" bis hin zu diesem Roman erstreckt hat. Gleichzeitig ist dies auch der bislang letzte Teil der "Vampire Earth"-Saga hierzulande, wobei weitere bereits angekündigt sind.
"Vampire Earth" ist die Geschichte einer Erde, die in Zukunft von den sogenannten Kur überfallen wurde. Diese sind eine Art Vampire, die die Lebensenergie ihrer Opfer absorbieren. Es hat sich Widerstand gegen sie formiert, zu dem auch David Valentine zählt. Dabei gehört er zu einer speziellen Gruppe von Menschen, denn ihm wurden besondere Fähigkeiten gegeben. Er ist eine Katze, womit gemeint ist, dass er die Kräfte jenes Wesens besitzt.
In Amerika umfasst die "Vampire Earth"-Sage bereits zehn Bände und weitere werden sicherlich noch kommen. Nebenbei schreibt E. E. Knight auch noch an der Fantasy-Sage "Age of Fire".
Nachdem David Valentine in "Saat der Nacht" seine alte Heimat zurückerobert hat, hat er nun die Aufgabe Widerstandsnester der Kur-Anhänger zu vernichten. Nach einer dieser Aktion erhält er die Nachricht, dass seine Armee aufgelöst wird. Noch einmal besucht er seine einstigen Mitstreiter und trifft dabei auf einen alten Freund, der jetzt kriegsversehrt ist. Dieser bittet ihn, nach seiner Frau zu suchen, von der er sich vor Jahren im Streit getrennt hat. Ehe die Katze sich darum kümmern kann, wird er jedoch festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, Kriegsgefangene misshandelt zu haben. Und alles deutet darauf hin, dass er zum Tode verurteilt wird, denn im Hintergrund zieht ein alter Feind die Fäden in dieser Intrige. Nur mit Hilfe einiger Freunde kann er entkommen und macht sich daran, die Bitte seines Freundes zu erfüllen.
Im Vergleich zu "Saat der Nacht" tut sich "Verräterblut" naturgemäß schwer, die durch seinen Vorgänger gesetzten, hohen Erwartungen zu erfüllen. Und leider schafft es dies auch nicht, wobei die Ursache woanders zu suchen ist als in dem bereits bekannten Manko der ersten drei Bände.
Das Buch kommt etwas schwer in die Gänge, was daran liegen mag, das David Valentine zuerst etwas ziellos wirkt. Zuerst hat er noch die Aufgabe, Widerstandsnester der Kur zu eliminieren, doch schon recht bald wird ihm diese genommen. Und so wirkt er etwas hilflos, was sich erst dann ändert, als er verhaftet wird, er von der Intrige erfährt und daraufhin türmt. Dies ist der Moment, wo die Handlung endlich Fahrt aufnimmt, nachdem sie zuvor eher dahingeplätschert ist.
Seine stärksten Momente hat der Roman demnach auch, als David gemeinsam mit seinen Freunden unterwegs ist. Dabei treffen sie auf einen alten Bekannten, die Katze Everready, die man als Leser im ersten Teil der Saga kennenlernen durfte. Es ist ein schönes Wiedersehen, was auch gleichzeitig der Höhepunkt der Handlung ist. Man merkt, wie viel Spaß es E. E. Knight bereitete, die Interaktion der verschiedenen Charaktere zu schreiben.
Doch so schön dies auch ist, beginnt der Autor hier einen kleinen Schnitzer. Denn zum ersten Mal ignoriert er die besonderen Fähigkeiten seiner Protagonisten, um einen bestimmten Moment dramatischer wirken zu lassen. Sie werden verfolgt, und können ihre Verfolger nicht abschütteln. Dies wirkt befremdlich, gehört doch zu den besonderen Fähigkeiten einer Katze auch die Gabe schnell zu rennen. Doch dies vergisst der Autor.
Und je mehr der Plot fortschreitet, desto einschläfender wird auch das Buch. Schnell findet man bestimmte Handlungselemente, die einem bekannt vorkommen. Sei es aus anderen Büchern, oder aus den Vorgänger-Bänden der Serie. Mal müssen sich die Protagonisten bei Eingeborenen eingliedern, was sie dadurch schaffen, indem sie ihren Riten folgen und dabei auch heldenhaft eine Verschwörung aufdecken. Ein andere Mal muss David alle persönlichen Grenzen überschreiten, nur um näher an sein Ziel zu kommen. Dies alles ist weder neu, noch richtig interessant geschrieben.
Fazit:
E. E. Knights "Verräterblut" ist im Vergleich zu "Saat der Nacht" enttäuschend. Der Roman kommt nur langsam in die Gänge, was daran liegt, das David Valentine zuerst etwas ziellos wirkt. Erst als ihm der Prozess gemacht wird, nimmt die Handlung Fahrt auf, nur um dann gleich den Höhepunkt im Wiedersehen mit der Katze Everready zu erreichen. Dies sind die besten Szenen des gesamten Buches, auch wenn der Autor an einigen Stellen zu Gunsten der Dramaturgie die besonderen Fähigkeiten seiner Protagonisten ignoriert. Was danach kommt, überzeugt nicht so ganz, weil der Schriftsteller sattsam bekannte Plots verwendet.
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